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Teuerste US-Katastrophe"Katrina" einsame Spitze

05.10.2005, 14:57 Uhr

Der Hurrikan "Katrina" dürfte die Versicherungen etwa 34,4 Mrd. Dollar kosten und ist damit die mit Abstand teuerste Naturkatastrophe in der Geschichte der USA. Die Versicherer erwarten, dass rund 1,6 Mio. Versicherungsnehmer Ansprüche geltend machen werden.

Der Hurrikan "Katrina" dürfte die Versicherungen etwa 34,4 Mrd. US-Dollar (29 Mrd. Euro) kosten und ist damit die mit Abstand teuerste Naturkatastrophe in der Geschichte der USA.

Die Versicherer erwarteten, dass rund 1,6 Mio. Versicherungsnehmer Ansprüche geltend machen werden, ergab eine Umfrage der auf Risikomanagement spezialisierten US-Firma ISO (Insurance Services Office). Hurrikan "Andrew" hatte 1992 auf vergleichbarer Basis Versicherungskosten von 20,8 Mrd. US-Dollar verursacht.

Am stärksten von "Katrina" betroffen sind nach Angaben der Versicherer die drei Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama. Allein in Louisiana dürften sich die Versicherungsschäden demnach auf 22,6 Mrd. US-Dollar belaufen. Das erwartete Schadensausmaß für Mississippi liegt bei 9,8 Mrd. US-Dollar, für Alabama bei 1,3 Mrd. US-Dollar. ISO will die Schätzung in 60 Tagen aktualisieren. Für die Versicherungskosten aus dem Hurrikan "Rita" sollen ähnliche Daten gesammelt werden.

Die Schätzung schließe privates und kommerzielles Eigentum, Fahrzeuge, Boote sowie Geschäftsunterbrechungen und zusätzliche Lebenshaltungskosten ein. Nicht berücksichtigt seien Verluste bei Versorgungsunternehmen, der Landwirtschaft, bei Flugzeugen, Ölplattformen sowie durch die staatliche Hochwasserversicherung abgedecktes Eigentum, hieß es.

Unterdessen hat ein Anwalt bei einem Landesgericht in Pascagoula eine Klage eingereicht, um die Versicherungsgesellschaften zu zwingen, für die Schäden an zehntausenden von Häusern aufzukommen, die durch die Sturmfluten vom Golf von Mexiko entstanden seien, berichtete die "New York Times" am Mittwoch in ihrer Onlineausgabe. Die Versicherungen vertreten den Standpunkt, dass ihre Verträge keinerlei Hochwasserschäden abdecken.

Die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC macht es den Versicherungen leichter, die Kapitalmärkte anzuzapfen, um das notwendige Kapital und die Liquidität zu haben, die Geschädigten der Hurrikans "Katrina" und "Rita" zu bezahlen, teilte SEC-Chef Christopher Cox mit.