Schäden durch "Katrina"Münchner Rück rechnet vor
Der Hurrikan "Katrina" wird die internationale Versicherungsbranche nach Einschätzung der Münchener Rück teuer zu stehen kommen. "Wir schätzen den versicherten Marktschaden auf 15 Mrd. bis 20 Mrd. Dollar", sagte ein Sprecher des weltgrößten Rückversicherers.
Der Hurrikan "Katrina" wird die internationale Versicherungsbranche nach Einschätzung der Münchener Rück teuer zu stehen kommen. "Wir schätzen den versicherten Marktschaden auf 15 Mrd. bis 20 Mrd. Dollar", sagte ein Sprecher des weltgrößten Rückversicherers.
Für die Münchener Rück selbst könnte das nach derzeitigen Schätzungen eine Belastung von 400 Mio. Euro brutto bedeuten. An der Jahresprognose des Konzerns wird das aber nichts ändern. Man habe bereits mit den Hurrikans gerechnet, hieß es. Die genauen Netto-Auswirkungen auf den Gewinn wollte die Münchener Rück noch nicht abschätzen.
Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück und der größte deutsche Versicherungskonzern Allianz wollten noch keine Schätzungen abgeben. Dies sei frühestens Ende der Woche möglich, hieß es bei beiden Unternehmen. Die Schätzungen der auf die Risiko-Analyse von Katastrophen und Wetter spezialisierte US-Firma AIR Worldwide Corporation setzt die Schadenssumme deutlich höher an als die die Allianz. Hier wird von einem versicherten Gesamtschäden zwölf bis 26 Mrd. US-Dollar (zehn Mrd. bis 21 Milliarden Euro) ausgegangen. Damit wäre "Katrina" möglicherweise die teuerste Naturkatastrophe der USA.
In den vergangenen Jahren hatten schwere Wirbelstürme immer wieder zu hohen Belastungen bei der Versicherungswirtschaft geführt. Die Münchener Rück führt den Anstieg der Schäden auch auf Klimaveränderungen zurück. Nach Angaben des Sprechers wurden in diesem Jahr bis Ende August bereits elf Hurrikans gezählt. Im längeren Schnitt sind es normalerweise etwa zehn im gesamten Jahr.
"Katrina" hat auf dem Weg durch die amerikanischen Südstaaten mehr als 50 Menschenleben gefordert. Der Wirbelsturm wurde inzwischen zum Tropensturm herabgestuft. Er zieht nun von gefährlichen Windspitzen und starken Regenfällen begleitet über den Norden von Mississippi in den Bundesstaat Tennessee weiter. Voraussichtlich wird es der kostspieligste Wirbelsturm, der die USA je getroffen hat. Nach ersten Schätzungen aus den USA könnte der volkswirtschaftliche Schaden mehr als 30 Mrd. Dollar betragen - mehr als Hurrikan "Andrew", der 1992 in Florida und Louisiana 52 Menschen tötete und 100.000 Häuser zerstörte.