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Fundsache, Nr. 814Scheintür des Wesir-Grabes

29.03.2010, 13:38 Uhr

Am Ostufer des Nils graben Archäologen eine sogenannte Scheintür aus, die vom Grab des ägyptischen Wesirs User-Amun stammt. Das allerdings liegt am Westufer des Nils.

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Die Scheintür aus dem Grab des Wesirs User-Amun. (Foto: picture alliance / dpa)

Rund 3500 Jahre nach dem Tod des ägyptischen Wesirs User-Amun haben Archäologen am Ostufer des Nils eine Scheintür ausgegraben, die aus seinem am Westufer gelegenen Grab stammt. Wer den massiven rosafarbenen Granitblock mit der Hieroglyphen-Inschrift einst über den Fluss transportiert hatte, weiß man nicht.

Der Leiter des Archäologen-Teams, Mansur Boreik, erklärte jedoch, die Römer hätten die Scheintür später als Baumaterial benutzt. Die Scheintür sei 1,75 Meter hoch und 50 Zentimeter dick, teilte die Altertümerverwaltung in Kairo mit. Sie wurde vor dem Eingang des Karnak-Tempels gefunden.

Die Scheintüren, die man zur Zeit der Pharaonen in die Grabanlagen der Könige und hohen Beamten einbaute, ließen sich nicht öffnen. Durch die falsche Tür sollte die Seele des Verstorbenen ihren Weg ins Jenseits antreten. User-Amun diente wie sein Vater Ahmose als Wesir unter Königin Hatschepsut (ca. 1467-1445 v. Chr.).

Quelle: dpa