Junkie gesteht Holzklotz-WurfAus "Frust" gehandelt
Bei der Tat am Ostersonntag war eine 33-jährige Beifahrerin vor den Augen ihres Mannes und ihrer beiden Kinder getötet worden. Die Familie war aus dem Osterurlaub gekommen.
Der tödliche Anschlag mit einem Holzklotz auf einer Autobahn bei Oldenburg scheint rund zwei Monate nach der Tat aufgeklärt. Die Ermittlungen gehen jedoch weiter. Hinweise wären noch abzuarbeiten, außerdem werde die Vernehmung des 30-jährigen Tatverdächtigen fortgesetzt, sagte ein Soko-Sprecher.
Ein 30-jähriger Mann aus der Region gestand am Mittwoch die Tat, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Der Tatvorwurf lautet auf Mord.
Am Ostersonntag war bei dem Anschlag ein sechs Kilogramm schwerer Holzklotz von einer Autobahn-Brücke der A29 bei Oldenburg in Niedersachsen auf ein zufällig vorbeifahrendes Auto geworfen worden. Der Klotz durchschlug die Windschutzscheibe und tötete eine 33-jährige zweifache Mutter vor den Augen ihrer Familie.
Suche nach Jugendlichen geht weiter
Als Tatmotiv habe der stark heroinabhängige Mann kasachischer Herkunft in seinem Verhör "allgemeinen Frust" angegeben, sagte der Leiter der Sonderkommission "Brücke", Reiner Gerke, in einer Pressekonferenz. Der Mann habe angegeben, die Tat alleine begangen zu haben.
Die Polizei sucht dennoch weiter nach einer Gruppe Jugendlicher, die Zeugen am Tatort gesehen haben wollen. Von ihnen hatten die Fahnder ein Phantombild angefertigt. Die Beamten appellierten an die Gruppe, sich als Zeugen zu melden.
Nach Angaben des Soko-Sprechers wird die Polizei die Zahl der an dem Holzklotz-Fall arbeitenden Ermittlerteams Anfang der kommenden Woche auf zwei verringern. Seit Anfang April bestand die Sonderkommission "Brücke" aus 27 Beamten, darunter sieben zweiköpfige Ermittlerteams.
Tatvorwurf lautet auf Mord
Der Verdächtige, dessen Namen die Polizei mit Nikolai H. angab, war am Morgen von Mitgliedern der Ermittlungsgruppe "Brücke" in seinem Haus in der Gemeinde Rastede bei Oldenburg festgenommen worden. Zuvor hatten sich die Verdachtsmomente gegen den Mann erhärtet, der vor 16 Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen war.
So hätten Gutachten ergeben, dass der Holzklotz mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Garten des Mannes stamme. Widerstand habe der bereits wegen Eigentumsdelikten bekannte und Vorbestrafte nicht geleistet.
Bereits als Zeuge ausgesagt
H. hatte sich bereits wenige Tage nach der Tat von sich aus als Zeuge bei der Polizei gemeldet und angegeben, er habe den Holzklotz auf der Autobahnbrücke gesehen und von der Fahrbahn geräumt, als er mit dem Fahrrad auf dem Weg zu seinem Drogendealer befunden habe. Seither habe er der Polizei als Verdächtiger gegolten, sagte Gerke.