Reisewelle über das Mittelmeer Küstenwache rettet 2500 Flüchtlinge
06.06.2014, 13:55 Uhr
In diesem Jahr wird in Italien wohl die bisherige Höchstmarke von 62.000 Flüchtlingen übertroffen werden.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die Wetterbedingungen sind günstig wie lange nicht - auch deswegen wagen Tausende Menschen gerade jetzt per Boot die Flucht nach Europa. Italien versucht die Geretteten unterzubringen, doch der Platz in den Aufnahmelagern reicht schon nicht mehr aus.
Auf Italien rollt eine neue Flüchtlingswelle zu. Marine und Küstenwache hätten allein seit Donnerstag über 2500 Menschen auf dem Mittelmeer gerettet, darunter Hunderte Frauen und Kinder, teilten die Behörden mit. Die italienischen Schiffe kamen nach Angaben der Marine 17 überfüllten Flüchtlingsbooten vor der Küste Südsiziliens zur Hilfe. An den Rettungsaktionen beteiligt waren demnach neben vier Marineschiffen auch drei Frachter, ein Schlepper sowie ein Boot der Hafenbehörden. Der Einsatz dauere jedoch noch an. Wegen des guten Wetters wagten besonders viele Flüchtlinge die Überfahrt von Nordafrika, erklärte die Küstenwache die drastische Zunahme der Bootsflüchtlinge.
Über die Nationalität der Geretteten machten die Behörden keine Angaben. In der Vergangenheit haben besonders viele Syrer, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen sind, die Überfahrt nach Europa gewagt. Auch aus Eritrea kamen zuletzt viele Flüchtlinge, die dort dem Militärdienst entkommen wollen.
Italien hat die Suche nach Bootsflüchtlingen intensiviert, nachdem vor acht Monaten 366 Menschen beim Untergang eines Schiffes vor Sizilien ertranken. In den ersten Monaten dieses Jahres hat das südeuropäische Land schon mehr Flüchtlinge aufgenommen als im gesamten vergangenen Jahr. Damals kamen 40.000 Menschen. Angesichts des vermehrten Zustroms dürfte in diesem Jahr auch die Höchstmarke von 62.000 Flüchtlingen übertroffen werden, die 2011 als Folge des Arabischen Frühlings nach Italien kamen. Die Aufnahmelager des Euro-Landes sind bereits überfüllt.
Quelle: ntv.de, ame/rts