Einer wie Peer Steinbrück ist zweifelsohne wohltuend im aktuellen Politikerheer, das sich meist nur in inhaltslosen Floskeln äußert.Bild 1 von 52 | Foto: REUTERS
Jetzt wird der Bundesfinanzminister mit seinen krawalligen Sprüchen immer mehr zum wichtigsten Wahlkämpfer der SPD.Bild 2 von 52 | Foto: dpa
"Genosse Attacke" wird er in Berlin genannt und pöbelt seine Kontrahenten aus dem Weg. Bild 3 von 52 | Foto: AP
Berühmt-berüchtigt ist Steinbrück für seine derben Sprüche, die hin und wieder für Unmut sorgen - mehrfach auch im Ausland. Bild 4 von 52 | Foto: dpa
Hier ein kleiner Almanach über die Spitzen des Peer Steinbrück.Bild 5 von 52 | Foto: dpa
10. Juli 2009: "Der jetzigen Rentnergeneration geht es insgesamt so gut wie niemals einer zuvor. Die Gekniffenen sind die heute 25- bis 35-Jährigen, die Kinder in die Welt setzen wollen."Bild 6 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
5. Juli 2009: "(CSU-Chef) Horst Seehofer lässt sich in Fürth mit einem Quelle-Katalog in Retterpose fotografieren, obwohl eine Reihe von Fragen im Interesse des viel zitierten Steuerzahlers noch gar nicht geklärt waren: ...Bild 7 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
... Dafür hätte der auch seine Großmutter verkauft."Bild 8 von 52 | Foto: dpa
"Diejenigen, die mit Blick auf die Finanzkrise voreilig von Licht am Ende des Tunnels gesprochen haben, müssen nun feststellen, dass das in Wirklichkeit der entgegenkommende Zug war."Bild 9 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
4. Juli: Steinbrück droht mit Wechsel in den Journalismus. Bild 10 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Falls die SPD im Bund in die Opposition gehen müsste, bin ich einfacher Bundestagsabgeordneter und drohe damit, Journalist zu werden. Dann kann endlich ich die Fragen stellen."Bild 11 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
15. Juni: "Horst Seehofer ist eine völlig lose Kanone an Deck. Der ändert seine Meinung viermal pro Tag."Bild 12 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Am selben Tag: "Westerwelle ist überlaut, immer eine Oktave zu schrill und manchmal scheinheilig."Bild 13 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
5. Juni 2009: Die Steuersenkungsvorschläge des Ampel-Wunschkoalitionspartners FDP weist Steinbrück als "völlig durchgeknallt" zurück.Bild 14 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
13. Mai 2009: Steinbrück kritisiert die Rolle der Landesbanken in der Finanzkrise.Bild 15 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Diese hätten sich mit billigem Geld "vollgepumpt bis zur Halskrause" und sich "in Ermangelung eines tragfähigen Geschäftsmodells" in Bereichen engagiert, "von denen sie eigentlich keine blasse Ahnung haben". Bild 16 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Er sei gelegentlich "ziemlich schlechter Laune" gewesen, "wie unfähig die Träger dieser Landesbanken in den letzten Jahren gewesen sind".Bild 17 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Ein maßloser Kapitalismus, wie wir ihn hier erlebt haben, frisst sich am Ende selbst auf."Bild 18 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
7. Mai 2009: "Zu den südlich von Deutschland liegenden Ländern liegt mir noch einiges auf der Zunge. Aber vor mir sitzt der (Pressesprecher des Bundesfinanzministers) Torsten Albig und schüttelt heftig mit dem Kopf. Ich will ihm nicht seine letzten Arbeitswochen vermiesen. Deshalb bin ich jetzt still."Bild 19 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
5. Mai 2009: Der Finanzminister befürwortet Listen von Steuerparadiesen, auf denen auch EU-Staaten auftauchen. Mit Blick auf ein geplantes Treffen sagt er: Bild 20 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Selbstverständlich werde ich sie zur Nachfolgekonferenz im Juni in Berlin einladen: Luxemburg, Liechtenstein, Schweiz, Österreich, Ouagadougou."Bild 21 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Ouagadougou ist die Hauptstadt des afrikanischen Staates Burkina Faso. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) distanzieren sich von Steinbrücks Äußerungen.Bild 22 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
4. Mai 2009: Steuerhinterzieher bedrohen nach Ansicht Steinbrücks den gesellschaftlichen Zusammenhalt.Bild 23 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Es ist kein 'Räuber- und Gendarm-Spiel' der Politik, sondern ihre unbedingte Pflicht, gegen alle vorzugehen, die Steuern hinterziehen."Bild 24 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
12. April 2009: Zum Steuerstreit in der Großen Koalition: "Da gibt es erkennbare Meinungsunterschiede, das ist leider wahr. Die Union sollte beim Thema Steuerhinterziehung nicht nur die Lippen schürzen, sondern endlich auch pfeifen."Bild 25 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
10. April 2009: "Diejenigen, die so schlau sind, dass sie nicht zur Wahl gehen, werden hinterher von Leuten regiert, die noch dümmer sind als sie."Bild 26 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
16. März 2009: Am Rande eines Treffens der G20-Finanzminister bei London verweist Steinbrück darauf, dass der wachsende Druck auf Steueroasen Wirkung zeige: Bild 27 von 52 | Foto: ASSOCIATED PRESS
"Die Kavallerie in Fort Yuma muss nicht immer ausreiten, manchmal reicht es, wenn die Indianer wissen, dass sie da ist." Die Schweiz bestellt den deutschen Botschafter ein.Bild 28 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
8. Dezember 2008: Steinbrück äußert sich kritisch zur Senkung der Mehrwertsteuer in Großbritannien.Bild 29 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Dieselben Leute, die sich immer gegen Finanzierung durch Staatsverschuldung gewehrt haben, werfen nun mit Milliarden um sich. Damit wird Großbritanniens Staatsverschuldung auf ein Niveau steigen, dass es eine ganze Generation brauchen wird, um das wieder abzuarbeiten."Bild 30 von 52 | Foto: REUTERS
Vor allem britische Medien sind "not amused", Premier Gordon Brown nennt den Steinbrück-Einwurf "ganz klar deutsche Innenpolitik".Bild 31 von 52 | Foto: REUTERS
7. Dezember 2008: Am Tag nach Nikolaus kam der Bundesfinanzminister ganz ohne Gaben nach Hamburg.Bild 32 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Es wird keine Konsumgutscheine geben. Glauben Sie nicht daran. Machen Sie es so vor Weihnachten, wie Sie es letztes Jahr gemacht haben. Geben Sie Ihr Geld aus."Bild 33 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
21. Oktober 2008: Nach einem OECD-Ministertreffen zum Thema Steuerflucht sagt der SPD-Politiker in Paris: "Wir müssen nicht nur das Zuckerbrot benutzen, sondern auch die Peitsche." Bild 34 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Die Schweiz lädt Ausländer dazu ein, gegen Gesetze in ihren Heimatländern zu verstoßen."Bild 35 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey nennt die Aussage "inakzeptabel".Bild 36 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Es ist ja fast hysterisch, was in der Schweiz stattfindet. Ich habe nun gelernt, so unmissverständlich wie möglich zu formulieren, wenn es um die Schweiz geht."Bild 37 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Wir müssten zwei Milliarden Quellensteuer aus der Schweiz bekommen, wenn die EU-Zinsrichtlinie endlich auf Kapitaleinkünfte jedweder Art erweitert würde. Wissen Sie, wie viel wir 2008 erhalten haben?Bild 38 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
... Ganze 80 Millionen auf Zinseinkünften. Da haben wir ein Problem. Und das soll ich höflich und diplomatisch weglächeln?"Bild 39 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Dezember 2008: Angesprochen auf seine hohen Sympathiewerte in der Bevölkerung: "Erwarten Sie jetzt einen Eitelkeitstrip von mir?"Bild 40 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Im selben Interview: "Es ist nun einmal so, dass die Leute die klassischen Parteifunktionäre nicht mehr als Politiker haben wollen." Bild 41 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
August 2008: Zum Wahlkampf Andrea Ypsilantis in Hessen: "Ich halte die Risiken der politischen Szenarien in Hessen für unvertretbar. Wir stehen zwischen Pest und Cholera."Bild 42 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Juli 2008: In einem Interview über seine Erfolge bezüglich eines ausgeglichenen Haushalts: "Erst hatte ich Schwein und dann kam auch noch Glück dazu."Bild 43 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
Im August 2007 zur SPD: "Den Leuten kommen wir im Moment wie eine Heulsuse vor: Wir ziehen einen Flunsch wegen der Popularität der Kanzlerin. Wir gucken verkniffen auf das Phänomen der Linkspartei. ...Bild 44 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
… Wir klagen darüber, dass die Globalisierung uns erwischt, obwohl Deutschland davon profitiert. Wir heulen, weil wir Reformpolitik machen müssen."Bild 45 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Juli 2007: "Herr Sarkozy verwöhnt seine Wähler lieber mit Steuergeschenken, anstatt sich an den Sparplan zu halten, der auf europäischer Ebene vereinbart wurde".Bild 46 von 52 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Sarkozy echauffierte sich: "Ich erlaube Ihnen nicht, in diesem Ton mit mir zu sprechen", keifte er den deutschen Finanzminister an.Bild 47 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
10. Juli 2007: "Es macht keinen Sinn, sich ins Koma zu sparen", begründete er seine Pläne, erst 2011 einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren.Bild 48 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
17. August 2006: Die Menschen müssten künftig mehr Geld für Alter, Gesundheit und Pflege ausgeben. "Das heißt, wir müssen im Zweifel auf eine Urlaubsreise verzichten, um für später vorzusorgen."Bild 49 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
Zum Schluss noch drei undatierte Steinbrück-Sprüche: "Politik bedeutet, auf der Basis unzureichender Informationen entscheiden zu müssen."Bild 50 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"An der Börse sind 2 und 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Und man muss die Nerven haben, dieses 'minus 1' auszuhalten."Bild 51 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa
"Die Leute dürfen von mir ruhig sagen: was für ein Scheißtyp. Sie sollten jedoch hinzufügen: Aber wenigstens steht er zu dem, was er für richtig hält."Bild 52 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa