Er ist ein blutsaugender Parasit und deshalb reichlich mit Vorurteilen besetzt.Bild 1 von 30 | Foto: REUTERS
Obwohl wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass sein Einsatz beim Menschen entzündungshemmende, antibakterielle und gerinnungshemmende Wirkungen hat, ist sein Image schlecht.Bild 2 von 30 | Foto: REUTERS
Ganz zu schweigen von der Vorstellung, solch ein Tier festgesaugt in der eigenen Haut zu haben.Bild 3 von 30 | Foto: REUTERS
Die Rede ist vom Blutegel.Bild 4 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa
Von den über 600 verschiedenen Egelarten ist wohl der Medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) der bekannteste Vertreter.Bild 5 von 30 | Foto: REUTERS
Er wird bis zu 15 Zentimeter lang und ist oft mit einer außergewöhnlichen Rückenzeichnung ausgestattet.Bild 6 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
Die Medizinischen Blutegelarten sind in ihrem äußeren Erscheinungsbild sehr variabel. Sie können gelb, olivgrün oder dunkelbraun sein.Bild 7 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa
Das Wort Egel stammt nicht von Ekel ab. Ihren Namen verdanken die Tiere dem griechischen Wort "echis", das "kleine Schlange" bedeutet.Bild 8 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
Die Anwendung von Blutegeln zu heilenden Zwecken ist schon in der Antike bekannt und erlebt in der Gegenwart sowohl in der Alternativ- als auch in der Schulmedizin eine Renaissance.Bild 9 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die unscheinbaren Tiere werden weltweit gezielt ein- und angesetzt. Sie sollen bei Rheuma, Gürtelrose, Tinnitus, Furunkeln, Brustdrüsenentzündung, Arthrose, Bluthochdruck, Angina pectoris, ...Bild 10 von 30 | Foto: REUTERS
... Gallenblasenentzündung, Thrombose, Durchblutungsstörungen und ähnlichen Erkrankungen helfen. Für manche Patienten mit chronischen Leiden ist eine Therapie mit Blutegeln die letzte Hoffnung auf Heilung.Bild 11 von 30 | Foto: picture-alliance / dpa
Vor allem in der plastischen und in der Schönheitschirurgie werden immer öfter Blutegel erfolgreich eingesetzt.Bild 12 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa
Das heilende Geheimnis der Tiere ist ihr Speichel, der auch Saliva genannt wird. Er enthält mehr als 20 verschiedene Substanzen, darunter Hirudin, Calin, Egline und Bdellin. Diese Bestandteile haben vor allem gerinnungs-, entzündungshemmende sowie gefäßerweiternde Wirkungen.Bild 13 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die Wissenschaft konnte bisher nicht genau die Wirkung von allen Bestandteilen auf den Menschen erklären. Es wird angenommen, dass die Kombination der Inhaltsstoffe des Blutegelspeichels die heilende Wirkung für den Menschen ausmacht.Bild 14 von 30 | Foto: REUTERS
Durch den vielseitigen Therapieeinsatz werden Blutegel manchmal sogar als lebende Apotheke bezeichnet.Bild 15 von 30 | Foto: REUTERS
Blutegel sind wahre Meisterwerke der Natur, die in ihrem parasitären Leben scheinbar sogar auf Nachhaltigkeit achten. Der spezielle Speichelcocktail und der schmerzfreie Biss schädigen das Wirtstier nicht. Im Gegenteil, die Wirkstoffe im Egelspeichel können dem angesaugten Tier oder dem Menschen auf vielfältige Weise nützen.Bild 16 von 30 | Foto: REUTERS
Blutegel haben Saugnäpfe an beiden Körperenden. Damit können sie sich außerhalb des Wassers fortbewegen und an ihrem Wirt festsaugen. Sie besitzen zwei Mäuler und fünf Augenpaare.Bild 17 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa
... um schließlich an das Blut zu gelangen. Während des Saugens, das rund 30 Minuten dauert, gibt der Blutegel seinen heilsamen Speichel in die Wunde ab. Danach lässt sich der Egel einfach abfallen.Bild 18 von 30 | Foto: REUTERS
Ein Blutegel kann je nach Größe und Alter zwischen zwei und zehn Milliliter Blut aufnehmen. Das ist das Zehnfache seines eigenen Körpergewichts.Bild 19 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa
Bei einer Blutegeltherapie werden meistens mehrere Tiere gleichzeitig eingesetzt. Die Tiere kommen nicht auf Entzündungsstellen oder an Venen direkt, sondern immer nur in der Nähe der erkrankten Stellen zum Einsatz.Bild 20 von 30 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
Auch wenn die Vorgehensweise einer Blutegeltherapie recht simpel ist, sollten Betroffene die Egel nicht selbst ansetzen, sondern fachkundige und ausgebildete Therapeuten aufsuchen.Bild 21 von 30 | Foto: REUTERS
Denn sowohl die korrekte Körperstelle als auch die Wundversorgung nach einer Behandlung sind wichtig, damit es nachträglich nicht zu Infektionen kommt.Bild 22 von 30 | Foto: REUTERS
Durch die blutverdünnenden Wirkstoffe im Blutegelspeichel kann eine Wunde bis zu zehn Stunden nachbluten. In ganz seltenen Fällen sind auch allergische Reaktionen möglich.Bild 23 von 30 | Foto: REUTERS
Auch die Vorgeschichte und das Krankheitsbild des Betroffenen muss der Therapeut genau kennen, bevor er sich für oder gegen eine Blutegeltherapie entscheidet.Bild 24 von 30 | Foto: REUTERS
Ein angesetzter Blutegel sollte auf keinen Fall gewaltsam aus der Haut gezogen werden.Bild 25 von 30 | Foto: REUTERS
Eine Blutegeltherapie ist relativ schmerzfrei. Lediglich an der Bissstelle kann es, ähnlich wie beim Mückenstich, zu Juckreiz kommen.Bild 26 von 30 | Foto: REUTERS
Für eine Therapie werden ausschließlich gezüchtete Blutegel eingesetzt.Bild 27 von 30 | Foto: REUTERS
Aus hygienischen Gründen müssen die Tiere nach einer Behandlung getötet werden.Bild 28 von 30 | Foto: REUTERS
Durch den übertriebenen Einsatz von Blutegeln in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die natürlichen Bestände so sehr verringert, dass die Art bis heute stark gefährdet ist.Bild 29 von 30 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Aus diesem Grund stehen Blutegel in vielen europäischen Ländern, darunter Deutschland, unter Naturschutz und dürfen in der freien Natur nur mit einer besonderen Genehmigung (CITES) gesammelt werden. Leider nimmt der Bestand wildlebender Blutegel immer weiter ab.Bild 30 von 30 | Foto: picture-alliance/ dpa