Es ist der 12. Januar 2010, kurz vor 17 Uhr (Ortszeit). Über Port-au-Prince hängt eine riesige Staubwolke. Nichts ist mehr wie es war. Bild 1 von 77 | Foto: REUTERS
Auf den Straßen der Stadt herrscht das blanke Chaos: Umher irrende Menschen sind auf der Suche nach dem eigenen Haus und den darunter verschütteten Familienangehörigen.Bild 2 von 77 | Foto: REUTERS
Nur Minuten vorher hat ein Erdbeben die haitianische Hauptstadt erschüttert. Nach Messungen des seismologisch-geologischen Instituts der USA ist das Erdbeben mit einer Stärke von 7,0 das verheerendste in der Karibik seit 1770. Das Epizentrum lag rund 15 km westlich von Port-au-Prince, der Bebenherd lag in nur 10 Kilometern Tiefe. Bild 3 von 77 | Foto: picture alliance / dpa
So knapp unter der Erdoberfläche sind die Auswirkungen besonders heftig, denn die Stöße können fast ungebremst an die Oberfläche rasen.Bild 4 von 77 | Foto: REUTERS
Das Beben dauert nicht viel länger als eine Minute. Bild 5 von 77 | Foto: Reuters
Schon die ersten Bilder, aufgenommen mit Videokameras, zeigen, welch dramatische Szenen sich überall in der Millionenmetropole abgespielt haben müssen. Bild 6 von 77 | Foto: Reuters
Blutüberströmt und staubbedeckt irren die Menschen durch die völlig zerstörten Straßen der Stadt. Bild 7 von 77 | Foto: Reuters
Überall liegen Tote. Bild 8 von 77 | Foto: Reuters
Es sind erschütternde Bilder, ...Bild 9 von 77 | Foto: REUTERS
... Bilder, bei deren Anblick man die eigenen Tränen nicht zurückhalten kann, ...Bild 10 von 77 | Foto: REUTERS
... Bilder, bei denen man den Blick abwenden möchte. Es sind Bilder, ...Bild 11 von 77 | Foto: REUTERS
... die den Geruch des Todes transportieren.Bild 12 von 77 | Foto: REUTERS
Zu diesem Zeitpunkt kann niemand sagen, wie viele Menschen bei der Katastrophe gestorben sind. Von hunderten, vielleicht tausenden Opfern ist die Rede. Bild 13 von 77 | Foto: REUTERS
Am Tag eins nach dem Jahrhundertbeben wird das Ausmaß der Tragödie von Stunde zu Stunde deutlicher. Bild 14 von 77 | Foto: REUTERS
Überlebende suchen ihre Angehörigen.Bild 15 von 77 | Foto: REUTERS
Frauen suchen ihre Männer, Männer ihre Frauen, Eltern, Freunde, Kinder.Bild 16 von 77 | Foto: REUTERS
Viele Kinder stehen plötzlich ohne Eltern da.Bild 17 von 77 | Foto: REUTERS
Haiti versinkt im Elend.Bild 18 von 77 | Foto: REUTERS
Schon vor dem Beben war der Inselstaat das ärmste Land des gesamten amerikanischen Kontinents. Korruption, Misswirtschaft und unfähige Politiker sorgen dafür, dass Haiti als unregierbar gilt. Bild 19 von 77 | Foto: REUTERS
Die wenigen funktionierenden Strukturen werden am 12. Januar endgültig zerstört. Der Präsidentenpalast, einst ein schneeweißer Prachtbau, liegt in Trümmern. Die Mauern sind eingefallen, die mächtige Kuppel nach unten gesackt: Es ist wohl das symbolträchtigste Bild. Haiti ist in sich zusammengebrochen. Bild 20 von 77 | Foto: picture alliance / dpa
Mit jeder Stunde, jedem Tag wächst die traurige Gewissheit, dass das Beben als eine der schlimmsten Naturkatastrophen in die Geschichte Haitis eingehen wird.Bild 21 von 77 | Foto: REUTERS
Krankenhäuser, die Kathedrale, Ministerien, das UN-Hauptquartier, Schulen, Universitätsgebäude, Hotels sind eingestürzt oder schwer beschädigt.Bild 22 von 77 | Foto: REUTERS
Nicht hunderte, sondern viele tausend Menschen sind verschüttet, ...Bild 23 von 77 | Foto: REUTERS
... verletzt, ...Bild 24 von 77 | Foto: REUTERS
... traumatisiert.Bild 25 von 77 | Foto: REUTERS
Die Opferzahlen werden täglich nach oben korrigiert. Eine Woche nach der Katastrophe wagt das Rote Kreuz eine vorsichtige Schätzung: Bild 26 von 77 | Foto: REUTERS
Etwa drei Millionen der neun Millionen Einwohner seien in irgendeiner Form von den Auswirkungen des Bebens betroffen. Bild 27 von 77 | Foto: REUTERS
In der Hauptstadt selbst und in den Außenbezirken lebten vor der Katastrophe rund zwei Millionen Menschen - überwiegend in bitterer Armut. Ihre Hütten stürzen nach den heftigen Erdstößen wie Streichholzschachteln einfach um ...Bild 28 von 77 | Foto: REUTERS
... oder rutschen den Abhang hinab.Bild 29 von 77 | Foto: dpa
Tausende werden mit ihrem wenigen Hab und Gut unter den Trümmern begraben. Nicht nur Port-au-Prince ist weitestgehend zerstört, …Bild 30 von 77 | Foto: picture alliance / dpa
… auch große Teile des Südens und Westens des bitterarmen Karibikstaates sind verwüstet (im Bild die Küstenstadt Jacmel).Bild 31 von 77 | Foto: AP
In Léogâne, westlich von Port-au-Prince, hat das Beben 90 Prozent der Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Bild 32 von 77 | Foto: AP
Reporter sprechen von apokalytischen Szenen. Bild 33 von 77 | Foto: REUTERS
Im gesamten Katastrophengebiet fehlt es an allem.Bild 34 von 77 | Foto: REUTERS
Die Menschen leiden große Not.Bild 35 von 77 | Foto: REUTERS
Sie warten vor allem auf Wasser, Lebensmittel und ...Bild 36 von 77 | Foto: dpa
... Medikamente.Bild 37 von 77 | Foto: REUTERS
Die internationale Hilfe läuft schleppend an.Bild 38 von 77 | Foto: REUTERS
Unter chaotischen Umständen verteilen die UNO und internationale Hilfsorganisationen Lebensmittel, Trinkwasser und andere Hilfsgüter.Bild 39 von 77 | Foto: REUTERS
Der Ansturm der Hungernden ist oft so groß, dass Soldaten und Polizisten nicht Herr der Lage werden.Bild 40 von 77 | Foto: REUTERS
Vereinzelt kommt es zu Plünderungen und Gewalt.Bild 41 von 77 | Foto: REUTERS
Die Berichte der Retter sind erschütternd.Bild 42 von 77 | Foto: REUTERS
Manchen Verletzten würden zerquetschte Gliedmaßen auf offener Straße amputiert, erzählt ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen". Bild 43 von 77 | Foto: AP
Während Helfer auch nach dem offiziellen Ende der Suche nach Überlebenden noch immer Menschen lebendig aus den Trümmern befreien, …Bild 44 von 77 | Foto: REUTERS
… liegen unter vielen Gebäuden Leichen, die niemand bergen will oder kann - wie die Leichen von 300 Kindern unter einem völlig zerstörten Kinderkrankenhaus.Bild 45 von 77 | Foto: dpa
Mindestens 130 Personen werden während der Rettungsmaßnahmen lebend aus den Trümmern gezogen.Bild 46 von 77 | Foto: AP
So wie eine 16-Jährige Haitianerin, die 15 Tage in einem Hohlraum unter einem eingestürzten Wohnhaus auf Rettung wartete.Bild 47 von 77 | Foto: REUTERS
Doch diesen glücklichen Einzelschicksalen stehen die unzähligen Toten gegenüber.Bild 48 von 77 | Foto: REUTERS
Gut drei Wochen nach der Katastrophe ist die Zahl der Erdbebentoten offiziell auf mehr als 200.000 gestiegen - Tendenz steigend. Rund 70.000 Tote sind beigesetzt. Bild 49 von 77 | Foto: REUTERS
Die Regierung in Port-au-Prince geht davon aus, dass mehr als 300.000 Menschen verletzt wurden.Bild 50 von 77 | Foto: REUTERS
Etwa 4000 von ihnen seien Gliedmaßen amputiert worden.Bild 51 von 77 | Foto: REUTERS
Die tatsächliche Zahl der Toten und Verletzten wird sich nach Meinung von Experten nie ermitteln lassen.Bild 52 von 77 | Foto: REUTERS
Für Trauerarbeit fehlt es in Haiti an Kraft und Zeit.Bild 53 von 77 | Foto: REUTERS
Die Menschen müssen ihr eigenes Überleben sichern.Bild 54 von 77 | Foto: REUTERS
Zwar kommt die Hilfe mittlerweile schneller an und ...Bild 55 von 77 | Foto: REUTERS
... auch die Verteilung der Lebensmittel gelingt immer besser, ...Bild 56 von 77 | Foto: REUTERS
... doch bleibt die Lage der Obdachlosen weiter dramatisch. Bild 57 von 77 | Foto: dpa
Angesichts der Tatsache, dass schon vor dem Erdbeben in Haiti zahlreiche Menschen obdachlos waren, ist davon auszugehen, dass etwa zwei Millionen Haitianer kein festes Dach über dem Kopf haben.Bild 58 von 77 | Foto: REUTERS
Sie sind den Witterungsbedingungen hilflos ausgeliefert.Bild 59 von 77 | Foto: REUTERS
Temperaturen um die 30 Grad beschleunigen die Verwesung der in den Straßen liegenden Leichen und erhöhen die Seuchengefahr.Bild 60 von 77 | Foto: REUTERS
Da die Regen-Saison in der Region bald einsetzt, werden dringend Notunterkünfte gebraucht. Bild 61 von 77 | Foto: REUTERS
Hilfsorganisationen fürchten derweil, dass sich neben Malaria auch Cholera und Denguefieber verbreiten. Ärzte der Weltgesundheitsorganisation WHO versuchen mit Massenimpfungen, den Ausbruch schwerer Krankheiten zu verhindern.Bild 62 von 77 | Foto: REUTERS
Besonders um die Kinder sorgen sich die internationalen Hilfsorganisationen und warnen vor Entführungen. Bild 63 von 77 | Foto: REUTERS
Fast 40 Prozent aller Haitianer sind unter 14 Jahre alt, und schon vor dem Erdbeben lebten 300.000 Kinder in Waisenhäusern. Das Kinderhilfswerk UNICEF steht vor seiner bislang größten Herausforderung in Sachen Kinderschutz. Bild 64 von 77 | Foto: REUTERS
Trotzdem raten internationale Hilfsorganisationen dringend von Adoptionen ab. Viel wichtiger sei es, den Kindern in ihrem Land Sicherheit, Kleidung und ...Bild 65 von 77 | Foto: REUTERS
... einen einigermaßen geregelten Alltag zu bieten. Bild 66 von 77 | Foto: REUTERS
Zwischen Müll und Schutt versuchen die Menschen, sich ein Stück Alltag schaffen.Bild 67 von 77 | Foto: Reuters
Auf Straßen und Plätzen geht es lebhaft zu.Bild 68 von 77 | Foto: REUTERS
Händler bieten ihre Waren an.Bild 69 von 77 | Foto: REUTERS
In manchen Gegenden herrscht bereits buntes Treiben. Bild 70 von 77 | Foto: picture alliance / dpa
Doch es wird noch sehr lange dauern, bis sich Haiti von dem Schock erholt. Der Wiederaufbau soll über zwei Milliarden Euro kosten und wird viele Jahre dauern.Bild 71 von 77 | Foto: REUTERS
Allein für den Abriss und die Entfernung der Trümmer veranschlagt Haitis Regierung Kosten in Höhe von umgerechnet 750 Millionen Euro. Bild 72 von 77 | Foto: REUTERS
Das Volk sei "ausgeblutet, gemartert und ruiniert", so Haitis Präsident Bellerive.Bild 73 von 77 | Foto: REUTERS
Wichtig sei dabei, den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich am Wiederaufbau aktiv zu beteiligen. Bild 74 von 77 | Foto: REUTERS
Viele befürchten jedoch, dass die Gelder für den Neuaufbau wieder in den Händen korrupter Beamter landet.Bild 75 von 77 | Foto: REUTERS
Nach Ansicht des Welternährungsprogramms der UNO müssen die Überlebenden des Erdbebens wesentlich länger versorgt werden als bisher angenommen. Mindestens ein Jahr seien zwei Millionen Menschen auf Lebensmittelspenden angewiesen. Bild 76 von 77 | Foto: REUTERS
Das Projekt Haiti sei eine der größten, wenn nicht die größte Herausforderung, vor der das Ernährungsprogramm in 40 Jahren gestanden habe. (Text: Diana Sierpinski)Bild 77 von 77 | Foto: REUTERS