Teil II: Von der Ente bis zum Audi quattro: Die wichtigsten Autos aller Zeiten
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Willkommen zum zweiten Teil unserer Serie über die 50 wichtigsten Autos aller Zeiten. Die Auswahl ist natürlich subjektiv und wir können nicht alle schönen und technisch innovativen Autos berücksichtigen. Dennoch freuen wir uns über Ihre E-Mails (auto@nachrichtenmanufaktur.de) und versprechen, auch die hier nicht aufgeführten Fahrzeuge noch zu würdigen.Bild 1 von 31 | Foto: picture-alliance/ dpa
Bis heute baut die Firma, die in jüngster Zeit durch den indirekten Übernahmeversuch von Opel in die Schlagzeilen geriet, Autos. Trotz sehr günstiger Preise muss Gaz jedoch mit stark rückläufigen Verkaufszahlen leben. Im Laufe der Jahre wurden immer wieder Motoren und andere technische Elemente aus dem Westen verbaut. Den technologischen Rückstand konnte die Firma jedoch bis heute nie ganz aufholen.Bild 2 von 31 | Foto: Bundesarchiv
Mit einer gehörigen Portion Neid schaute man in den USA in den 50er Jahren auf den Erfolg der britischen Sportwagen. Die größten Autobauer der Welt wollten ähnlich aufregende Autos verkaufen. Also holte man bei General Motors zum Gegenschlag aus und baute ab 1953 die Corvette. Was Ferrari für Italien oder der Porsche 911 für Deutschland, ist sie für die USA: Der Inbegriff eines Sportwagens. Harley Earl zeichnete die erste Corvette mit Kunststofff-Karosserie.Bild 3 von 31 | Foto: Wieck
Dabei war die Corvette zunächst ein großer Misserfolg. Durch die Kunststoffkarosse war das Auto teurer als ein Cadillac. Nur 183 Kunden konnte sich im ersten Jahr für das Auto begeistern. Allerdings war die Corvette mit einem Sechszylinder mit aufgebohrten 150 PS etwas untermotorisiert. Ab 1956 wurde ein V8-Motor mit 195 PS eingebaut und das Äußere flotter gestaltet. Danach wurden eigentlich jedes Jahr neue Modifikationen eingeführt. (Bild: 68er Corvette Sting Ray)Bild 4 von 31 | Foto: Wieck
Dadurch, dass man sich im GM-Regal bediente, konnte der Wagen auch deutlich günstiger verkauft werden. Das machte schließlich den Erfolg des Autos aus. Die Corvette gilt seitdem als der Sportwagen, bei dem die meisten PS für das wenigste Geld zu haben sind. (Bild: Corvette C5 von 2002)Bild 5 von 31 | Foto: Wieck
Deshalb blieb es im Grunde auch über die Jahre bei den V8-Smallblock-Motoren mit mächtig Hubraum und viel PS. Heckantrieb ist bis heute eine Selbstverständlichkeit. Ansonsten gibt es eigentlich nur die beiden Bauformen Zweisitzer als Coupé oder als Cabrio, in den USA Convertible genannt. Von der Corvette gab es natürlich zahlreiche Tuning-Varianten, auch wenn Chevrolet selbst damit eher sparsam umging.Bild 6 von 31 | Foto: Wieck
1,5 Millionen Corvette konnte Chevrolet bis 2009 verkaufen. Von der technischen Seite her ist die Corvette etwas hinter den übrigen amerikanischen Sportwagen zurückgefallen. Der Spagat zwischen einem günstigen Preis und mächtig Power ist immer schwieriger zu meistern. Dennoch lebt der Mythos der Corvette mit der C6, die seit 2005 verkauft wird, immer noch weiter. 56 Jahre und kein bisschen leiser.Bild 7 von 31 | Foto: Wieck
Im Jahr 1961 wollte der staatliche französische Autobauer Renault der erfolgreichen Konkurrenz von Peugeot und Citroën im Kleinwagensegment etwas entgegensetzen.Bild 8 von 31 | Foto: Renault
200 weiße R4 fuhren am 28. August 1961 in Paris am Eiffelturm vorbei, eine bemerkenswerte Marketingaktion für die damalige Zeit.Bild 9 von 31 | Foto: Renault
Der R4 wurde wegen seines günstigen Preises und seiner robusten Technik schnell zum Verkaufsschlager. Sein größtes Manko war die recht rostanfällige Karosserie.Bild 10 von 31 | Foto: Renault
Beliebt war der Renault 4, oder kurz R4, vor allem bei jungen Familien und Studenten. So erreichte er in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren bald Kultstatus. 1961/62 gab es sogar eine Sparversion namens R3 mit kleinerem Motor und fehlendem dritten Seitenfenster. Doch der in Deutschland unter dem Namen R4 L angebotene Kleinwagen konnte sich nicht durchsetzen.Bild 11 von 31 | Foto: Renault
Bis 1966 waren schon mehr als eine Million Fahrzeuge verkauft. Bis Ende 1977 waren es bereits fünf Millionen Autos. Für die Marke Renault war das kleine, praktische Auto ein Glücksfall. Der Konzern konnte sich so vom Kuchen des boomenden Kleinwagenmarkts einen gehörigen Teil abschneiden.Bild 12 von 31 | Foto: Renault
Es gab zahlreiche Karosserievarianten über die Jahre. Vom Kastenwagen (R4 F4, später R4 F6) bis zum Cabrio (R4 Plein Air) mit Kunststoffaufbau. Der Rahmen des Fahrzeugs fand auch beim später gebauten Renault 6 Verwendung. Einige Zeit wurde der R4 auch mit zuschaltbarem Allradantrieb gebaut.Bild 13 von 31 | Foto: Renault
1988 beendeten schärfere Abgasvorschriften die Laufbahn des R4 in Deutschland. Bis 1992 wurde er noch in Kolumbien gebaut. Der Balkankrieg in den 90ern zerstörte die letzten Produktionsanlagen im damaligen Jugoslawien und beendete endgültig den Bau des Autos. Mehr als acht Millionen R4 wurden in den 31 Jahren produziert. Wegen der Rostanfälligkeit ist er heute kaum noch auf den Straßen zu sehen.Bild 14 von 31 | Foto: Renault
In den ersten Jahren wurde das Aussehen des Rennpferdes immer wieder überarbeitet. Neben den Sondermodellen machte sich vor allem Carroll Shelby um das Aussehen des Mustang verdient. Er nahm ein aktuelles Modell und wandelte Front und Heck erheblich ab. In den sechziger Jahren gab es mehrere Shelby Mustang als eigene Modelle mit 5,8 bis zu Sieben-Liter-Motoren und 335 PS.Bild 15 von 31 | Foto: Wieck
Aufgrund neuer Abgasvorschriften in den USA waren die Modelle der 80er Jahre leistungsmäßig stark beschnitten. Dennoch verkauften sich auch diese noch recht gut. Im Jahr 1994 gab es das nächste große Facelift. Der Wagen verließ das Achtziger-Jahre-Design und kehrte weitaus dynamischer zurück. In Deutschland gab es zu Anfang Namensprobleme, weil es einen Krupp-Lastwagen mit demselben Namen gab. Deshalb wurde er hierzulande zunächst als T5 verkauft.Bild 16 von 31 | Foto: Ford Motor Company
Bis heute hält der Mustang den Rekord für die meisten Verkäufe im ersten Modelljahr. 680.000 Fahrzeuge wurden in dem Jahr verkauft. Das Auto schlug also von Beginn an ein wie eine Bombe. Er sah gut aus, war sportlich und nicht zu teuer. Ein amerikanischer Traum auf vier Rädern.Bild 17 von 31 | Foto: Wieck
Wem die Leistung der vornehmlich aus Achtzylindern bestehenden Motoren nicht genug war, für den gab es stets noch leistungsgesteigerte Modelle. Die Liste ist schier endlos. Bekannt sind die Modelle Mach I und Mach II, Boss oder Cobra. Im Bild ein besonders schönes Modell aus dem Jahr 1976 mit dem Cobra-II-Paket.Bild 18 von 31 | Foto: Wieck
Ab dem kommenden Jahr ist die jüngste Generation des Mustang auch hierzulande zu haben. Beim Design hat Ford wieder die dynamischen Formen der 70er Jahre aufgegriffen. Technisch ist das Auto allerdings auf der Höhe der Zeit. Die Leistung ist mittlerweile gigantisch. In Kombination mit einem Super-Snake-Paket soll das Auto bis zu 735 PS bekommen. Der wilde Ritt kann also weitergehen.Bild 19 von 31 | Foto: Wieck
So kamen ab 1974 die sportlichen Spitzenmodelle Carrera und der 911 Turbo (Bild: Neue Generation ab 2009) hinzu. In der mehr als 45-jährigen Geschichte des Modells wurde der 911 mehrmals überarbeitet. Der Ur-911er wurde 1973 vom so genannten G-Modell abgelöst.Bild 20 von 31 | Foto: Textfabrik/Busse
Nachdem Ford in den USA mit dem Mustang einen ausgesprochen erfolgreichen Sportwagen etabliert hatte, wollte man auch auf dem europäischen Markt ein sportliches Modell etablieren. Der Mustang machte Lust auf mehr. So entstand Ende der 60er die Idee für den Ford Capri. In Zusammenarbeit mit den britischen Ford-Werken konnte man im Januar 1969 das Modell zeigen. Das Fahrwerk kam vom englischen Cortina, die ersten Motoren vom deutschen Ford Taunus.Bild 21 von 31 | Foto: Wieck
1974 kam der Capri II auf den Markt. Optisch wurde der Capri stark überarbeitet, aber die Technik blieb weitgehend gleich. Die Haube wurde kürzer, der Innenraum geräumiger und am Heck gab es eine große Klappe. 1978 kam ein weiteres tiefgreifendes Facelift (Bild), das gleichzeitig sein letztes Gesicht werden sollte.Bild 22 von 31 | Foto: Wieck
Im Rennsport feierte der Capi zahlreiche Erfolge. Der Capri 2.6 RS wurde als Motorsportversion für Privatfahrer angeboten. Der heutige Fia-Chef Jean Todt trat beispielsweise mit einem von zwei Werks-2300-GT-V6 beim Rallye-Klassiker Stuttgart-Lyon-Charbonnières an. So richtig erfolgreich wurde der Kölner im Jahr 1971, wo die Tourenwagen-EM und die Deutsche-Rundstreckenmeisterschaft gewonnen wurde.Bild 23 von 31 | Foto: Wieck
1986 wurde die Produktion des Capri eingestellt. Mehr als 1,8 Millionen Capri waren bis dahin produziert worden. Zu seinen Hochzeiten hat er sogar den Mustang in den USA ersetzen sollen, weshalb eine große Zahl der Autos in den Export nach Übersee gingen. Doch das schaffte dieses europäische Auto dann doch nicht. Für den deutschen und europäischen Markt sollte er jedoch eine Epoche sehr erfolgreicher Mittelklassesportwagen eröffnen.Bild 24 von 31 | Foto: Wieck
Die Tuning-Gemeinde brachte dem Manta eine zweifelhafte Berühmtheit. Das Auto wurde wie kaum ein anderes mit Stereotypen und Klischees beladen, die in den Filmen "Manta, Manta" und "Manta, der Film" gipfelte. Von den Cowboystiefeln bis zum Fuchsschwanz entwickelte sich ein ironisch-abwertendes Bild, das dem Auto nicht gerecht wurde. Wirtschaftlich gesehen war der Manta für Opel jedenfalls ein Erfolg. Die Produktion wurde 1988 nach mehr als einer Million gebauter Fahrzeuge eingestellt. Ein Jahr später wurde der Nachfolger Calibra vorgestellt.Bild 25 von 31 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
Im vergangenen Jahr schließlich zeigte VW die sechste Generation des Golf. Auch wenn man bei VW darauf besteht, ein neues Modell zu bauen, handelt es sich wohl eher um ein stark erweitertes Facelift. Nichtsdestotrotz ist der Golf zusammen mit dem Käfer das bekannteste und beliebteste Automobil deutscher Produktion. Mit der sechsten Generation nähert sich der Bestseller der Grenze von 30 Millionen gebauter Autos. Eine Ende des Golf-Booms ist nicht absehbar.Bild 26 von 31 | Foto: Markus Mechnich
Ende der 70er Jahre stand Audi nicht gerade im Zenit seiner Historie. Mit dem Audi 80 und den Modellen 100 und 200 hatte man zwar solide, aber langweilige Autos im Angebot. Die Modellpalette musste dringend aufgefrischt werden, wollte man neue Käuferschichten erobern. Diesen Coup wollten die Ingolstädter mit der Allradtechnik schaffen. Zuvor gab es kaum Autos, die serienmäßig Allrad an Bord hatten. Wirtschaftlich gesehen waren das aber keine Erfolge. Der Audi quattro sollte das ändern.Bild 27 von 31 | Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora
Bei Testfahrten in Skandinavien zeigte sich Ende der 70er Jahre ein allradgetriebener VW Iltis als schnellstes Fahrzeug auf Eis und Schnee. Man berichtete an den damaligen Entwicklungsvorstand von Audi, Ferdinand Piëch, von dem Erlebnis. Dieser schickte ein kleines Team, um ein Allrad-Fahrzeug mit Fünfzylinder-Motor auf Basis des Audi 80 zu entwickeln.Bild 28 von 31 | Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora
Der Rest ist Legende. Bei der ersten Präsentation 1979 fuhr der quattro (immer klein geschrieben) schneebedeckte Hänge mit Sommerreifen hoch, wo Fronttriebler mit Winterreifen schon nach wenigen Meter steckenblieben. Der Antrieb wurde in das parallel entwickelte Coupé gebracht und damit war der Ur-quattro geboren. In elf Produktionsjahren wurden 11.452 Autos gebaut. Da der quattro auf der Basis des Audi 80 relativ kostengünstig produziert werden konnte, war der quattro auch wirtschaftlich gesehen ein Erfolg.Bild 29 von 31 | Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora
Die beiden entscheidenden Merkmale für den quattro waren der Fünfzylinder-Motor und der permanente Allradantrieb. Es gab einige Motorisierungen, die allesamt höchst potent waren. Eine richtige Granate war der ab 1984 gebaute Sport quattro mit 306 PS. Auf dieser Basis wurde auch der S1 entwickelt. Walter Röhrl fuhr mit dem S1 Pikes Peak, auch das "Flügelmonster" genannt, 1987 bei dem Bergrennen einen sensationellen Streckenrekord. Als Rallye-Auto holte der quattro unzählige Erfolge.Bild 30 von 31 | Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora
Den nächsten und letzten Teil der Serie werden wir in den späten 70ern mit dem DeLorean DMC-12, einem der aufregendsten und technisch ambitioniertesten Autos überhaupt und einer der tragischsten Wirtschaftsstorys der Automobilgeschichte beginnen und mit dem Tata Nano, der jüngsten Revolution im Automobilbau beenden. (Text: Markus Mechnich)Bild 31 von 31 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Teil II: Von der Ente bis zum Audi quattroDie wichtigsten Autos aller Zeiten