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Hongkong ist eine der reichsten Städte der Welt. Mehr als sieben Millionen Menschen leben in der Metropole. Sie zählt zu den am dichtesten besiedelten Gebieten auf der Erde.
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Der größte Teil der Bewohner lebt in Hochhäusern und Wolkenkratzern in meist sehr kleinen Wohnungen. Denn Wohnraum in Hongkong ist nahezu unbezahlbar.
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Immobilien sind dort so teuer wie fast nirgendwo sonst auf der Welt.
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Jeder Zentimeter ist kostbar - und Vermieter wissen daraus Kapital zu schlagen. Erbarmungslos. Teure Hochhaus-Etagen, deren Mieten für die meisten unerschwinglich wären, teilen sie in ...
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... winzige, meist fensterlose Parzellen. So werden bis zu hundert Menschen auf einer Etage zusammengepfercht.
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Lee Oi Lin lebt auf viereinhalb Quadratmetern. Für diesen Raum zahlt sie jeden Monat 193 US-Dollar Miete. Das sind rund 150 Euro. Lee Oi Lin hat Platz.
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Akee, 34 Jahre alt, arbeitet als Kellner. Er wohnt in einer Mittelklasse-Gegend, nicht weit von den Einkaufszentren und dem Finanzdistrikt entfernt. Sein Zuhause ist zwei Meter lang, siebzig Zentimeter breit. Mit 23 anderen ist Akee in einer 50 Quadratmeter großen Wohnung untergebracht. Holzverschläge wie seiner werden "coffin homes" genannt. Akee lebt in einem "Sarg". Dieses Schicksal teilt er ...
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... mit mindestens 100.000 weiteren Menschen in Hongkong. Ein jeder von ihnen zahlt für seine Nische monatlich mindestens 150 US-Dollar und damit mehr als hundert Euro.
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Gekocht wird in "Gemeinschaftsräumen" auf dem Flur, dort sind auch ...
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... die Toiletten untergebracht.
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Manchmal wird auf sanitäre Anlagen innerhalb des Hauses allerdings auch verzichtet. Dann bleibt nur der Gang zu den öffentlichen Toiletten.
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In den Holzverschlägen wohnen alte Menschen, wie zum Beispiel der 91-jährige Wong Chun-sing, ...
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... kranke Menschen, ...
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... junge Menschen ...
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... und sogar Familien. Eines ist ihnen allen gemein: Sie leben von umgerechnet weniger als 450 Euro im Monat. Und das in einer Stadt, in der allein ein Liter Milch vier Euro kostet.
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Mehr als eine Million Menschen in Hongkong muss mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze auskommen. Tausende von ihnen können sich nicht einmal einen Holzverschlag leisten, sie ...
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... wohnen in einem Käfig. Auf einer Pritsche hinter Gittern schlafen sie, umgeben von ein paar Habseligkeiten und ...
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... zahlreichen Mitbewohnern.
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Selbst für solch menschenunwürdige Drahtverschläge verlangen Vermieter Geld.
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Die Miete ist gestaffelt: Wer in dem Käfig leidlich stehen können möchte, zahlt mehr. Umgerechnet sind es rund 60 Euro jeden Monat.
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Die Nachfrage nach einem Käfig - der letzten Option, wenn es um einen Schlafplatz in Hongkong geht - steigt.
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Schuld ist die Wirtschaftskrise, die viele Menschen um ihre Arbeit brachte.
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Auch Obdachlosenheime sind seither voll besetzt.
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Öffentlichen Wohnungsbau gibt es in Hongkong kaum.
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Sozialwohnungen, die 1953 errichtet worden waren, als ein Feuer die Unterkünfte immigrierter Festlands-Chinesen zerstört hatte, wurden 2006 abgerissen.
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Das Haus hatte jedem Bewohner zehn Quadratmeter zugestanden, ...
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... Küche und Bad inklusive.
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Auch das ist nicht viel, wirkt aber ...
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... beinahe großzügig, verglichen mit dem, ...
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... was auf dem freien Wohnungsmarkt für zahlungsschwache Mieter im Angebot ist.
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Der 48-jährige Li Kuanxin hat es noch gut getroffen. In einem Gewerbegebäude stehen ihm mehr als neun Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Doch die Parzellenbildung in dem Haus wurde von der Regierung für illegal erklärt, die Mieter sollen weichen. Eine zentrale Frage allerdings bleibt offen: Wohin?
Reichtum auf Kosten der Ärmsten Hongkong: ein Leben in Käfigen und Särgen
Die Metropole an der Südküste Chinas ist modern, sie ist reich, und sie ist teuer. Der Anteil an Milliardären ist in Hongkong so hoch wie nirgendwo sonst, das Einkommen aber eklatant ungleich verteilt. Wohnraum ist für die meisten nur schwer bezahlbar. Vermieter schlagen daraus skrupellos Kapital: Sie bieten Holzverschläge und Käfige an. Mehr als 100.000 Menschen müssen darin leben.
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