Antrittsbesuch mit Krawatte: Guttenberg am Hindukusch
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Andere Länder schicken schicken Popstars zur Hebung der Truppenmoral ins Ausland, in Deutschland ist das Chefsache.Bild 1 von 23 | Foto: AP
Als der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg überraschend nach Afghanistan reist, steht die Truppe kopf.Bild 2 von 23 | Foto: AP
Hunderte Uniformierte drängen sich trotz der nächtlichen Kälte im Innenhof eines Flachbaus im Lager Masar-i-Scharif, wo gewöhnlich Kaffee und Bier ausgeschenkt werden. An diesem Abend gibt es auch Bier, die Attraktion ist diesmal aber: Karl-Theodor zu Guttenberg.Bild 3 von 23 | Foto: dpa
Auch auf Auslandsreise wirkt der Verteidigungsminister gewohnt schnittig. So schnittig sogar, dass er ins Bild montiert scheint.Bild 4 von 23 | Foto: AP
Doch Guttenberg ist wirklich da - und sorgt für Verzückung, bei Männern und Frauen. Mit kieksender Stimme bitten Soldatinnen um ein gemeinsames Foto mit dem 37-jährigen Minister. Auf seinem Weg durch die Menge begleitet Guttenberg ein Blitzlichtgewitter.Bild 5 von 23 | Foto: dpa
Viele Soldaten wollen ihrem neuen Chef einfach nur die Hand schütteln.Bild 6 von 23 | Foto: dpa
Ein paar Worte mit ihm wechseln.Bild 7 von 23 | Foto: dpa
Gerade mal zwei Wochen ist Guttenberg im Amt, schon hat er sich aufgemacht an den Hindukusch.Bild 8 von 23 | Foto: dpa
Das ist konsequent. Schließlich war eine der ersten Amtshandlungen des CSU-Ministers die Abkehr von der Linie seines Vorgängers Franz Josef Jung (CDU) gewesen. Dieser wollte die Bundeswehr in Afghanistan eisern in einem Stabilisierungseinsatz sehen, nicht in einen kriegerischen Konflikt verwickelt.Bild 9 von 23 | Foto: REUTERS
Guttenberg, einst Gebirgsjäger, kassierte diese Ministeriumshaltung und sprach schnell von "kriegsähnlichen Zuständen". Vor Ort wiederholt er diese Einschätzung und erhält Zustimmung. "Damit trifft er den Kern", sagt ein Offizier.Bild 10 von 23 | Foto: dpa
Der nicht angekündigte Besuch in Afghanistan ist für den Verteidigungsminister der erste richtige Auslandstermin, nur bei der NATO in Brüssel war er schon vorher. Fehlende Nähe zur Truppe, wie sie Jung vorgeworfen wurde, will sich Guttenberg nicht nachsagen lassen.Bild 11 von 23 | Foto: dpa
Den zügigen "Antrittsbesuch", wie ihn Guttenberg nennt, rechnet die Truppe dem 37-Jährigen hoch an. "Man hat das Gefühl: Das ist einer, der hat sich auf das Amt gefreut, der macht das mit Herzblut", beschreibt ein 29-jähriger Soldat seinen ersten Eindruck. Sein Fazit: "Mich motiviert das auf jeden Fall."Bild 12 von 23 | Foto: dpa
Als Guttenberg im Dunkeln eine kurze Ansprache hält, geht ein Raunen durch die Reihen. Kurz zuvor hat er sich das Ehrenmal für die gefallenen Soldaten im Norden Afghanistans zeigen lassen, hatte sich dort aus Respekt vor den Toten verneigt.Bild 13 von 23 | Foto: AP
Nun mahnt er nachdenklich, man dürfe nicht nur kühl dem Soldatentum nachgehen, auch Emotionen müsse man zulassen - indem man sich die Folgen klarmache, die der Dienst für die Soldaten haben könne.Bild 14 von 23 | Foto: dpa
Doch der neue Minister kann auch Lob mit Pathos: "Sie leisten hier Großartiges. Ich glaube, dass unser gemeinsames Vaterland auf Sie stolz sein kann. Ich bin es zumindest." Dann verkündet er, nun Lust auf ein anständiges Bier zu haben - und dass er sich auf einen Abend freue, an dem er einmal nicht über Autos und Opel reden müsse.Bild 15 von 23 | Foto: dpa
Stattdessen wird er künftig mehr über "militärische Angemessenheit" und Opfer reden müssen.Bild 16 von 23 | Foto: dpa
Bislang sind die Soldaten noch äußerst angetan - weil Guttenberg ausspreche, was die Soldaten bewegt.Bild 17 von 23 | Foto: dpa
Der Verteidigungsminister hat die Sympathien vieler Soldaten gewonnen, Hoffnungen geweckt.Bild 18 von 23 | Foto: dpa
Hat wie zuvor die USA, Großbritannien und die Vereinten Nationen den Druck auf den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai erhöht und klar die Erwartung formuliert, "dass die Regierung in Vorlage zu treten hat", auch in puncto Kriminalitäts- und Korruptionsbekämpfung.Bild 19 von 23 | Foto: REUTERS
Und zum heiklen Thema Ausstiegsstrategie hat Guttenberg betont, Ziel sei die Übergabe der Verantwortung an die Afghanen selbst, und dass nicht erst an einem "allzu fernen Tage".Bild 20 von 23 | Foto: AP
Doch messen wird ihn die Truppe letztlich natürlich nur an spürbaren Erleichterungen und Verbesserungen.Bild 21 von 23 | Foto: AP
"Mal sehen, was die nächsten Jahre so bringen", sagt ein Soldat.Bild 22 von 23 | Foto: AP
Er weiß genauso gut wie Guttenberg: Gut aussehen hebt zwar die Moral der Truppe - sieht aber letztlich doch nur gut aus.Bild 23 von 23 | Foto: dpa
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