Die Todesstrafe: Hoffnungsträger und Henker-Staaten
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Das 21. Jahrhundert.Bild 1 von 39 | Foto: REUTERS
Die Welt ist modern. Fortschritt und Zivilisation sind nicht aufzuhalten.Bild 2 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
Teil dieses Fortschritts ist die weltweite Abschaffung der Todesstrafe. Ein Trend in diese Richtung lässt sich beobachten, doch der Prozess ist langwierig und zäh.Bild 3 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Auch wenn die Zahl der Hingerichteten weltweit immer weiter zurückgeht: In vielen Staaten ist die Todesstrafe noch immer eine gängige Sanktion gegen Gesetzesbrecher – und das nicht nur in Entwicklungsländern.Bild 4 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Jedes Jahr veröffentlicht die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" einen Bericht über die weltweit hingerichteten und zum Tode verurteilten Menschen des Vorjahres. Nun liegen die Zahlen für 2009 vor.Bild 5 von 39 | Foto: picture-alliance / dpa
Im vergangenen Jahr wurden demnach weltweit mindestens 714 Menschen in 18 Ländern hingerichtet und mehr als 2.000 Menschen in 56 Ländern zum Tode verurteilt.Bild 6 von 39 | Foto: picture-alliance / dpa
Soweit die messbaren Zahlen. Doch die tatsächliche Zahl der Hingerichteten ist nach Meinung von Amnesty um ein Vielfaches höher.Bild 7 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
Der Hauptgrund für diese Dunkelziffer sei, wie auch im letzten Jahr, China.Bild 8 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die Volksrepublik halte die Statistiken über die Hinrichtungen sowie die zum Tode Verurteilten streng unter Beschlag. Daher können die Menschenrechtler nur Schätzungen abgeben.Bild 9 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die fallen allerdings nicht gerade niedrig aus. Amnesty geht davon aus, dass 2009 in China tausende Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden - und damit mehr als in allen anderen Ländern der Welt zusammen.Bild 10 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die einzige Information, die von chinesischer Seite kommt, ist die Erklärung, dass die Zahl der Getöteten stetig sinke, so Amnesty International. Die Menschenrechtler bezweifeln das allerdings stark.Bild 11 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Sie kritisieren darüber hinaus das chinesische Rechtssystem, in dem Angeklagte oft keine fairen und sorgfältig geführten Prozesse erwarten könnten.Bild 12 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Im Dezember war der Brite Akmal Shaikh in China hingerichtet worden, weil er Drogen geschmuggelt hatte. Das Gericht schenkte den Aussagen von Bekannten und Verwandten keine Beachtung. Diese hatten mehrfach betont, …Bild 13 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
… dass Shaikh unter einer psychischen Störung litt. Menschenrechtler protestierten einen Tag vor der Hinrichtung vor der chinesischen Botschaft in London. "Akmal hat eine bipolare Störung", steht auf dem Schild.Bild 14 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
Die Proteste zeigten keine Wirkung.Bild 15 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
Im Gegensatz zu den chinesischen Hinrichtungen sind die folgenden Ränge in der traurigen Statistik mit harten Zahlen belegt. Demnach liegt der Iran mit mindestens 388 Hinrichtungen auf dem zweiten und der Irak mit mindestens 120 Getöteten auf dem dritten Platz.Bild 16 von 39 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
Fünf der im Iran hingerichteten Menschen waren minderjährig. Damit verstößt die islamische Republik zum wiederholten Mal gegen internationales Recht. 2008 tötete das Land acht Iraner, die jünger als 18 waren.Bild 17 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Im Iran werden die meisten zum Tode verurteilten Menschen gehängt.Bild 18 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Auch Saudi Arabien richtete 2009 einige Minderjährige hin.
Verurteilte Menschen werden dort üblicherweise öffentlich mit einem Schwert enthauptet. 69 Personen erlitten im vergangenen Jahr dieses Schicksal.Bild 19 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Das Königreich ist das Land mit der weltweit viertgrößten Hinrichtungszahl. Sogar die Ausstrahlung nicht regierungskonformer Inhalte über den Rundfunk kann mit der Todesstrafe geahndet werden.Bild 20 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Auf Platz fünf stehen mit 52 Tötungen bereits die USA. Auf dem gesamten amerikanischen Kontinent waren die Vereinigten Staaten das einzige Land, das im Jahr 2009 Menschen hinrichtete, die meisten davon im Bundesstaat Texas.Bild 21 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
In Nordamerika sinken die Zahlen zwar seit Jahren stetig, letztes Jahr wurden allerdings zum ersten Mal wieder mehr Menschen hingerichtet, als in den beiden Jahren davor.Bild 22 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Das liegt nach Meinung von Amnesty International daran, dass die Vereinigten Staaten in den Jahren 2007 und 2008 viele zum Tode Verurteilte nicht hinrichten konnten, da praktisch alle Tötungsmethoden für verfassungswidrig erklärt worden waren.Bild 23 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Dazu zählten der elektrische Stuhl …Bild 24 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
… und die "Lethal Injection", bekannt als Giftspritze. Das Foto zeigt eine Anleitung für den Injektionsvorgang bei der Hinrichtung.Bild 25 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Im April 2008 entschieden die Gerichte, dass die Vollstreckung durch die Giftspritze doch keine "grausame und ungewöhnliche Bestrafung" sei. Viele noch ausstehende Hinrichtungen wurden daraufhin 2009 durchgeführt.Bild 26 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Die Giftspritze bleibt umstritten. Trotzdem plant auch die chinesische Regierung, die Methode einzuführen. Die Injektion sei "sauberer, sicherer und annehmlicher" als die momentane Vollstreckungsart, ...Bild 27 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
… das Erschießen.Bild 28 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Länder, die die Todesstrafe regelmäßig und auch aus politischen Motiven anwenden, werden von Amnesty International seit Jahren scharf kritisiert.Bild 29 von 39 | Foto: picture-alliance / dpa
Die Organisation hat für 2009 allerdings auch gute Nachrichten zu vermelden.Bild 30 von 39 | Foto: picture-alliance / dpa
2008 war Pakistan noch das Land mit der zweithöchsten Hinrichtungszahl in Asien. 2009 gab es dort nach Angaben der Menschenrechtler keine staatlichen Tötungen mehr.Bild 31 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Der Grund liegt in der Aussetzung aller geplanten Vollstreckungen des vergangenen Jahres. Zurzeit verhandelt Pakistans Regierungschef Yousaf Raza Gillani über die Abschaffung der Todesstrafe.Bild 32 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Auch Indonesien blieb im letzten Jahr ohne Hinrichtungen. 2008 waren noch zehn Menschen getötet worden.Bild 33 von 39 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
Das signifikanteste positive Ergebnis des Berichts ist die Hinrichtungszahl in Europa.Bild 34 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Zum ersten Mal, seit Amnesty International die Forschung zu den Todeszahlen in den 1960er Jahren begann, gab es auf dem gesamten Kontinent in einem Jahr keine Hinrichtungen.Bild 35 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
In den letzten Jahren war Weißrussland das einzige Land, das noch Gefangene tötete. In 2009 gab es dort erstmals keine Hinrichtungen. Die Sache hat allerdings einen bitteren Beigeschmack.Bild 36 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
In dem osteuropäischen Binnenstaat gibt es immer noch Insassen, die zum Tode verurteilt sind. Laut Menschenrechtlern wurden dort im März 2010 wieder zwei dieser Gefangenen hingerichtet.Bild 37 von 39 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Global nehmen die Todesstrafen jedoch ab. "Wir kommen einer todesstrafe-freien Welt Schritt für Schritt näher", sagt Oliver Hendrich, Experte zur Todesstrafe von Amnesty International in Deutschland.Bild 38 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Laut der Menschenrechtsorganisation haben 139 Staaten die Todesstrafe bereits abgeschafft, Tendenz steigend. (Text: Robert Meyer)Bild 39 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb