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Es ist vollbracht: Joseph Blatter bleibt Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa.Bild 1 von 52 | Foto: REUTERS
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Und was war das doch für ein harmonischer 61. Fifa-Kongress ...Bild 2 von 52 | Foto: AP
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... im hübsch hergerichteten Züricher Hallenstadion!Bild 3 von 52 | Foto: REUTERS
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Blatter schlug allen ein Schnippchen, die lautstark gedacht hatten, sein letztes Stündlein an der Fifa-Spitze habe geschlagen.Bild 4 von 52 | Foto: dpa
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Fußball-Tsunami?Bild 5 von 52 | Foto: AP
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Buhrufe?Bild 6 von 52 | Foto: AP
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Tumulte, so wie auf Blatters Pressekonferenz am Montag unter den Journalisten?Bild 7 von 52 | Foto: dpa
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Ah geh, so a Schmarrn!Bild 8 von 52 | Foto: REUTERS
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Doch nicht in der Fifa-Familie.Bild 9 von 52 | Foto: dpa
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Nicht einmal nach der unnachahmlichen Schlammschlacht im Vorfeld der Präsidentenwahl, die ja zum Schluss gar keine mehr war.Bild 10 von 52 | Foto: REUTERS
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Denn Herausforderer Mohamed Bin Hammam zog seine Kandidatur - angeblich auf Wunsch seines um die WM 2022 fürchtenden Heimatlandes Katar - erst zurück …Bild 11 von 52 | Foto: REUTERS
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… und wurde dann vom bekannt unabhängigen Fifa-Ethikkomitee sicherheitshalber auch noch suspendiert, während der Fifa-Boss von allen Vorwürfen freigesprochen wurde. In der Fußballfamilie brodelte es kurzzeitig, aber Blatter hielt letztlich doch erfolgreich den Deckel drauf.Bild 12 von 52 | Foto: REUTERS
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Es gibt nur wenige Organisationen, in denen die Familienbande so gut funktionieren wie im Weltfußball.Bild 13 von 52 | Foto: REUTERS
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Es gibt aber auch nur wenige Organisationen, die als gemeinnütziger Verein fungieren und dennoch dreistellige Millionengewinne im Jahr erwirtschaften und eine Milliardenreserve auf der Bank haben.Bild 14 von 52 | Foto: REUTERS
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Immerhin: Nach all den Querelen, all den allesamt unwahren Anschuldigungen, all der öffentlichen Kritik verzichtete Blatter darauf, sich wie 2007 per Akklamation, der insbesondere in Diktaturen beliebten Abstimmungsmethode, im Amt bestätigen zu lassen.Bild 15 von 52 | Foto: dpa
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Weil Blatter nicht nur der Chef-Ethiker der Fifa ist, …Bild 16 von 52 | Foto: dpa
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… sondern laut Eigendarstellung auch demokratisch bis zum Exzess, wurde in Zürich diesmal mit Stimmzetteln gewählt.Bild 17 von 52 | Foto: dpa
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Nach der Auszählung stand fest, ...Bild 18 von 52 | Foto: dpa
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... dass der Fußball-Weltverband den Präsidenten hat, den diese Fifa verdient.Bild 19 von 52 | Foto: dpa
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Joseph Blatter.Bild 20 von 52 | Foto: REUTERS
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Nur 17 Delegierte verweigerten Blatter ihre Stimme. Es waren ebensowenige, wie am Vormittag für den Antrag des englischen Verbandspräsidenten David Bernstein gestimmt hatten, die Wahl zu verschieben. Lächerlich wenige.Bild 21 von 52 | Foto: AP
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Die Mehrzahl der Delegierten hatte Blatter - so das angesichts der guten Kassenlage und fehlender externe Kontrollinstanzen überhaupt nötig war - mit Reformversprechen milde gestimmt und für sich eingenommen. Bild 22 von 52 | Foto: REUTERS
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Eines dieser Versprechen war, künftig den Kongress über die WM-Vergaben abstimmen zu lassen und nicht mehr das Exekutivkomitee, was Bestechung zumindest zu einer größeren logistischen Herausforderung macht. Aber warum über diesen Vorschlag nicht direkt abgestimmt wurde, sondern erst demnächst auf einem Sonderkongress? Bild 23 von 52 | Foto: REUTERS
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Fragen Sie Herrn Blatter. Gut möglich, dass das Thema ganz schnell wieder von seiner Agenda verschwindet. Die nächste WM-Vergabe steht ja erst in rund sieben Jahren an und es wäre beileibe nicht das erste Mal, das Blatter nur Placebos an Wahl- und Fußballvolk verteilt.Bild 24 von 52 | Foto: REUTERS
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Goutiert wurde der Vorschlag von Delegierten und Öffentlichkeit dennoch, weil die Fifa-Exekutive auch nach dem temporären Rauswurf von Amos Adamu (im Bild) und Reynald Temarii ...Bild 25 von 52 | Foto: dpa
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... und der - vorläufigen, aber noch nicht endgültigen - Suspendierung von Mohamed Bin Hammam auch künftig mit durchaus übel beleumundeten Funktionären besetzt ist.Bild 26 von 52 | Foto: dpa
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Franz Beckenbauer hat sich nach vier Jahren als duldender Duckmäuser verabschiedet, ...Bild 27 von 52 | Foto: AP
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... aber mutmaßliche Schmiergeldempfänger wie Nicolas Leoz (Paraguay), ...Bild 28 von 52 | Foto: dpa
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... Issa Hayatou (Kamerun), ...Bild 29 von 52 | Foto: dpa
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... Julio Grondona (Argentinien), der laut "Wall Street Journal" knapp 80 Millionen Dollar aus Katar erhalten hat, ...Bild 30 von 52 | Foto: dpa
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... oder der Brasilianer Ricardo Teixeira - sie alle sitzen auch künftig in der Weltregierung des Fußballs.Bild 31 von 52 | Foto: dpa
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Teixeira, der sich mit einem dreisterweise gleich mit sich selbst geschlossenen Ausrichtervertrag zudem noch an der WM 2014 in seinem Heimatland bereichern wollte, ist der Ex-Schwiegersohn von Fifa-Ehrenpräsident João Havelange. Der Brasilianer war von 1974 bis 1998 Fifa-Präsident und damit nicht nur Vorgänger, ...Bild 32 von 52 | Foto: dpa
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... sondern auch Vorbild und Mentor von Joseph Blatter. Die Skandale, für die das System Blatter schon immer gesorgt hat und die zuletzt überhand zu nehmen scheinen, sie wurzeln in der Ära Havelange.Bild 33 von 52 | Foto: AP
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Deshalb ist auch recht wahrscheinlich, dass der wie Bin Hammam momentan suspendierte Fifa-Vizepräsident Jack Warner ...Bild 34 von 52 | Foto: dpa
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... ganz bald wieder für die Fifa am Ball ist.Bild 35 von 52 | Foto: dpa
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Der umtriebige, wegen diverser Affären "Jack The Ripper" genannte Präsident des Kontinentalverbandes Concacaf mutierte binnen einer Woche zunächst vom treuen Blatter-Stimmenbeschaffer ...Bild 36 von 52 | Foto: REUTERS
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... zum Erzfeind des Fifa-Präsidenten und drohte mit pikanten Enthüllungen (= Fußball-Tsunami), ...Bild 37 von 52 | Foto: REUTERS
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... nachdem ihn der Blatter-treue Chuck Blazer aus den USA des Stimmenkaufs zuungunsten des Fifa-Chefs bezichtigt hatte.Bild 38 von 52 | Foto: dpa
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Und dann am Dienstag, einen Tag vor der Präsidentenwahl, warb Warner plötzlich wieder um Stimmen für Blatter - seitdem fragt sich die Welt, wie er das wohl geschafft hat.Bild 39 von 52 | Foto: dpa
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Trösten darf sich die Welt damit, dass ab sofort der aufrechte DFB-Präsident Theo Zwanziger im Exekutivkomitee mitwirkt. Bild 40 von 52 | Foto: dpa
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Der stellt seinem neuen Boss zwar Persilscheine in Serie aus, seit er ihn im Oktober 2010 zum DFB-Ehrenmitglied ernannte, und ignoriert dabei völlig, welches fatale Signal er auch an die Millionen, noch an Fair Play im Fußball glaubenden DFB-Mitglieder sendet.Bild 41 von 52 | Foto: REUTERS
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Der teilt auch Blatters professionelle Abneigung gegen den Sportjournalisten Jens Weinreich, der sich mit den Fifa-Machenschaften besser auskennt, als Blatter lieb ist, und deshalb am Wochenende vergeblich forderte: "Crack Fifa. For the Game. For the Fans."Bild 42 von 52 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
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Der machte aber auch am Wahltag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ein böses Gesicht und sagte, die angeblich mit 20 Millionen Argumenten in Form von Dollarnoten erwirkte WM-Vergabe 2022 in die Sommerhitze Katars müsse noch einmal untersucht werden. Wie genau, könne er freilich erst sagen, wenn er sich in der Fifa-Exekutive eingearbeitet hatte.Bild 43 von 52 | Foto: REUTERS
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Ob ihn seine Exekutivkollegen um den sanften Uefa-Boss Michel Platini sich tatsächlich noch einmal kritisch zu diesem Thema äußern lassen, oder ob der national durchaus selbst affärenerprobte DFB-Boss (bevorzugte Heilmittel: aussitzen oder Amtsmüdigkeit vortäuschen oder beides) seinem Spitznamen "Zick-Zack Zwanziger" wieder einmal alle Ehre macht, wird sich bald zeigen.Bild 44 von 52 | Foto: dpa
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Eine Ausrede fürs Nichtstun hat Zwanziger ja schon: Sein Exko-Kollege Angel Maria Villar beteuerte nämlich in Zürich, dass er alles dafür tun wolle, damit die Turniere in Russland (2018) und Katar (2022) stattfinden können. Als Vorsitzender der Fifa-Rechtskommission hat er da sicher Möglichkeiten. Kurios daran ist: Über Russland ist in Sachen Bestechung bislang noch gar nicht öffentlich gesprochen worden, was sich freilich noch ändern kann. Bild 45 von 52 | Foto: REUTERS
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Überhaupt gilt: Wer sich einbildet, dass die WM in Katar nicht mehr zu halten sein wird, sobald die von Blatter und seinem Generalsekretär Jerome Valcke im Alleingang durchgeboxte doppelte WM-Vergabe endgültig mit Beweisen zu einem richtigen Kriminalstück wird, ...Bild 46 von 52 | Foto: REUTERS
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... der überschätzt den Enthüllungswillen innerhalb Blatters Fifa ...Bild 47 von 52 | Foto: REUTERS
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... und unterschätzt das Beharrungsvermögen des 75-jährigen Schweizers. Bild 48 von 52 | Foto: dpa
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Der Schweizer Journalist Jean-Francois Tanda ist zwar angesichts des anhaltenden "Unfair Play" in der Fifa und der Tatsache, dass ein Gerichtsdokument demnächst offiziell Blatters Kenntnis von Schmiergeldzahlungen an Fifa-Leute belegen wird, ...Bild 49 von 52 | Foto: REUTERS
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... davon überzeugt: "Ruhe wird er nicht haben. Seine letzte Amtsperiode wird so sein wie die erste, nämlich überschattet von Korruptions- und Bestechungsgeschichten." Bild 50 von 52 | Foto: REUTERS
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Aber durchgehalten hat Blatter auch seine erste Amtszeit von seiner umstrittenen ersten Wahl 1998 bis zu seiner umstrittenen Wiederwahl 2002, obwohl er über diese Zeit sagt: "Da wollte man mich nur kaputtmachen."Bild 51 von 52 | Foto: REUTERS
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Gewählt ist eben gewählt. Wie auch immer. (Text: Christoph Wolf)Bild 52 von 52 | Foto: dpa

Geld schlägt Moral, schon wiederDie Fifa hat weiter die Blattern

01.06.2011, 22:02 Uhr

Joseph Blatter es wieder geschafft. Trotz der größten Schlammschlacht in der Geschichte des Fußball-Weltverbandes Fifa wird der 75-jährige Schweizer in Zürich souverän im Amt bestätigt. Man kann diese Farce pro toto bedauern, aber auch nüchtern betrachten: Die Fifa behält einfach den Präsidenten, den sie verdient. Anders gesagt: Wen jucken Blattern, wenn die Kasse stimmt?