Panorama

Memminger Fischertag1200 Männer jagen Forellen

24.07.2010, 12:30 Uhr
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Petri Heil! (Foto: dpa)

Einmal im Jahr wird der Stadtbach von Memmingen leergefischt. Hunderte Männer machen dann Jagd auf die Forellen darin. Wer den schwersten Fisch fängt, darf sich König nennen.

Begleitet von Böllerschüssen und lautem Geschrei sind rund 1200 Männer in den Memminger Stadtbach gesprungen. Die Hobby-Fischer machten mit gabelförmigen Netzen - in Memmingen "Bären" genannt - Jagd auf Forellen. Der "Fischertag" lockt nach Angaben von Michael Ruppert vom Fischertagsverein jedes Jahr mehrere tausend Zuschauer in die Altstadt.

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Mit der Ruhe des gewöhnlichen Haken-Angelns hat der Fischertag nicht viel gemein. (Foto: dpa)

Fischerkönig 2010 wurde Wolfgang Koch, der - weil aus der Kfz-Branche stammend - den Titel "Wolfgang II., der Autoschrauber" erhielt. Mit einer 2100-Gramm-Forelle gelang ihm der schwerste Fang. Für einen echten Memminger sei dieser Titel die höchste Ehre im Leben, sagte Ruppert.

Die Tradition reicht mehr als 400 Jahre zurück. Bereits in einer Chronik des Jahres 1572 ist nach Angaben des Fischertagsvereins dokumentiert, dass der Stadtbach einmal im Jahr "ausgefischt" werden muss, angeblich um gereinigt werden zu können. Bis heute wird das Wasser danach abgelassen, gesäubert und der Bach frisch gefüllt.

Quelle: dpa