Motiv ist ein Rätsel 17-Jährige für Mord an Stiefvater verurteilt
08.07.2016, 13:47 Uhr
Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach einem Familiendrama in Nordrhein-Westfalen spricht das Landgericht Bielefeld ein Urteil. Eine junge Frau muss für mehrere Jahre ins Gefängnis. Warum sie tötete, bleibt unklar.
Knapp acht Monate nach der Tat im nordrhein-westfälischen Vlotho hat das Landgericht Bielefeld eine 17-Jährige wegen Mordes an ihrem Stiefvater und gefährlicher Körperverletzung an ihrer Mutter zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt.
Nach Überzeugung des Gerichts hatte die Jugendliche zunächst auf ihre schlafende Mutter eingestochen und dann ihren Stiefvater getötet, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Ein Motiv für die Tat ließ sich nach Angaben des Gerichts "nicht sicher" ermitteln.
Der Prozess hatte im April zum Schutz des Mädchens unter Ausschluss der Öffentlichkeit begonnen. Die mutmaßliche Täterin war zur Tatzeit 16 Jahre alt. Die Tat selbst fand in der Nacht zum 16. November vergangenen Jahres in der Wohnung der Familie statt.
Angeklagte bestreitet Tat
Laut dem Gericht habe das Mädchen zuerst die Mutter angegriffen. Der Stiefvater der mutmaßlichen Täterin sei davon aufgewacht. Daraufhin soll die Jugendliche dem Mann neun Stichverletzungen zugefügt haben. Danach habe sie weiter auf die Mutter eingestochen. Sie überlebte schwer verletzt.
Die Schwester wollte sich vor Gericht zum Tathergang nicht äußern und machte von ihrem Schweigerecht Gebrauch. Sie soll zum Geschehen hinzugekommen sein, als sich die Auseinandersetzung zwischen der mutmaßlichen Täterin und der Mutter vom Schlafzimmer in den Flur verlagerte.
Die 17-Jährige sagte im Prozess aus, dass ein unbekannter Einbrecher die Tat begangen habe, so der Gerichtssprecher. Zu einem späteren Zeitpunkt soll sie die Mutter beschuldigt haben, den Stiefvater getötet zu haben. Dem schenkte das Gericht keinen Glauben.
Quelle: ntv.de, ksc/AFP