Vulkanausbruch in Japan 30 Tote am Ontake gefunden
28.09.2014, 08:34 Uhr
Zunächst wird nur von Verletzten berichtet. Doch der plötzliche Vulkanausbruch in Japan fordert auch Dutzende Todesopfer. Sie gehören zu den etwa 250 Wanderern, die von dem Ausbruch überrascht werden. Weitere Eruptionen sind möglich.
Bei dem Vulkanausbruch in Japan hat es offenbar mehr als 30 Opfer gegeben. Die Rettungskräfte hätten in der Nähe des Gipfels des 3067 Meter hohen Ontake im Zentrum Japans mehr als 30 Bergsteiger mit einem "Herzstillstand" gefunden, teilte die Polizei mit. Die Rettungskräfte benutzen den Ausdruck "Herzstillstand" für Menschen ohne sichtbare Lebenszeichen. Der Vulkan war am Samstagmittag ausgebrochen. Mindestens 42 Menschen wurden dabei durch die heiße Asche oder herabfallende Steine verletzt.
Etwa 550 Einsatzkräfte von Armee, Polizei und Feuerwehr setzten derweil die Rettung von Dutzenden Verletzten fort. Hubschrauber des Militärs brachten die ersten Wanderer in Sicherheit, berichteten lokale Medien. Andere stiegen aus eigener Kraft vom Ontake ab. Mehrere Menschen würden noch vermisst, hieß es. Wegen starker Schwefelschwaden mussten die Rettungsmaßnahmen jedoch unterbrochen werden.
Weitere Eruptionen befürchtet
Nach unbestätigten Berichten liegen noch Wanderer unter Vulkanasche. Eine bis zu 20 Zentimeter dicke Ascheschicht bedeckte Teile des Berghangs. Wegen der Gefahr weiterer Eruptionen mussten rund 40 Bergsteiger, darunter mehrere Schwerverletzte, die Nacht auf Hütten verbringen. Deren Dächer wurden teilweise durch herabfallende Gesteinsbrocken zerstört.
Der Fernsehsender NHK zeigte ein Video, das ein Wanderer kurz nach dem Ausbruch in einer Schutzhütte aufgenommen hatte. Darin ist zu hören, wie Steine auf Dach und Wände niederprasseln, während die Wanderer vor Angst schreien. Eine Aschewolke verdunkelt dann die Fenster, bevor es komplett dunkel wird und nur noch die Einschläge der Steine zu hören sind.
Etwa 250 Bergwanderer hatten sich nach Angaben der Polizei am Gipfel aufgehalten, als der zwischen den Zentralprovinzen Nagano und Gifu gelegene Vulkan am Vortag plötzlich ausgebrochen war. Die meisten von ihnen konnten noch am selben Tag den Berg heruntersteigen. Die Eruptionen setzten sich bis in die Nacht fort, weswegen Rettungseinsätze auch wegen der Gefahr durch giftige Gase zunächst nicht möglich waren.
Der Rauch aus dem Vulkan, bestehend aus Asche, Steinen und Dampf, stieg zehn Kilometer empor. Nach Angaben der Behörden war der Ausbruch nicht vorhersehbar gewesen. Sie warnten unterdessen vor weiteren Eruptionen sowie Asche. Der Ausbruch erfolgte zu einer Zeit, als sich viele Wanderer in der Region aufhielten, um die Herbstlaubfärbung zu beobachten.
Der Ontake an der Grenze zwischen den Präfekturen Nagano und Gifu war zuletzt im März 2007 ausgebrochen. Der letzte große Ausbruch war 1979, als er lokalen Medien zufolge mehr als 200.000 Tonnen Asche ausspuckte.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP