Schweineflut reißt nicht ab 6000 Kadaver bedrohen Shanghai
13.03.2013, 13:23 Uhr
Aus dem Auge, aus dem Sinn: In China werfen Bauern Tausende tote Schweine in einen Fluss, statt sie ordnungsgemäß zu entsorgen. Jetzt ist die stinkende Fracht in Shanghai angekommen. Brisant dabei: Der Fluss dient als Trinkwasserreservoir für die Stadt.
Trotz tausender toter Schweine im Huangpu soll Shanghais Wasserqualität nicht beeinträchtigt sein.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Schweineflut in Chinas Millionenstadt Shanghai reißt einfach nicht ab: Seit Dienstag hat sich die Zahl des aus dem Huanpu-Fluss gefischten Borstenviehs auf rund 6000 verdoppelt. Wie chinesische Staatsmedien berichten, waren die Kadaver aus dem Schweinezuchtgebiet von Jiaxing in der Provinz Zhejiang den Fluss abwärtsgetrieben. Bauern hatten die toten Tiere in den Fluss geworfen, um sie nicht verbrennen, vergraben oder anderweitig entsorgen zu müssen.
Die Wasserqualität in Shanghai soll nach Beteuerungen der Wasserversorger nicht beeinträchtigt sein. Der Fluss ist die Hauptquelle für das Trinkwasser der 23 Millionen Menschen zählenden ostchinesischen Hafenmetropole.
Mehr als 20.000 tote Schweine in zwei Monaten
Seit vergangener Woche werden jeden Tag mehr tote Schweine aus dem Wasser geholt. Ein Ende scheint vorerst nicht absehbar. Die Kadaver werden jetzt in sieben Meter tiefen Erdlöchern vergraben oder verbrannt, wie die "China Daily" berichtete.
Mehr als 20.000 Schweine sollen in Jiaxing in den vergangenen zwei Monaten verendet sein. Chinesische Behörden beteuern allerdings, es gebe "keine Epidemie" größeren Ausmaßes. In einigen Proben sei ein bekannter Schweinevirus gefunden worden, der keine Gefahr für Menschen darstellen soll. In Jiaxing werden pro Jahr sieben Millionen Schweine aufgezogen. Bakterien verbreiten sich leicht in den überfüllten Schweineställen.
Quelle: ntv.de, dpa