Panorama

Zugunglück in Argentinien 99 Menschen verletzt

Der Zug war gegen einen Prellbock gerast und über das Gleis hinausgeschossen.

Der Zug war gegen einen Prellbock gerast und über das Gleis hinausgeschossen.

(Foto: dpa)

Erneut ist ein Zug in Buenos Aires verunglückt. Der Lokführer fuhr wahrscheinlich mit überhöhter Geschwindigkeit und versuchte anschließend, den Vorfall zu vertuschen. Die Zuginsassen tragen nur leichte Verletzungen davon.

Wieder ist in einem Bahnhof der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ein Zug verunglückt. 99 Menschen seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Darunter seien auch zwei achtjährige Kinder. Es gebe aber keine Schwerverletzten und keiner der Passagiere schwebe in Lebensgefahr.

Schon vor knapp zwei Jahren hatte es am selben Bahnsteig einen verheerenden Zugunfall gegeben: Im Februar 2012 kamen dabei 51 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Der Nahverkehrszug hatte im Bahnhof Once offenbar ungebremst einen Prellbock gerammt und war über das Gleisende hinausgerast.

Lokführer attackiert

Der Lokführer versuchte nach dem Unfall die Festplatte mit Aufnahmen der Sicherheitskamera aus der Fahrerkabine zu entwenden, wie Argentiniens Innen- und Verkehrsminister Florencio Randazzo bei einer Pressekonferenz bestätigte. Der Datenträger wurde später in seinem Rücksack gefunden. Einige Passagiere hätten den Lokführer nach dem Unfall zur Rede gestellt, ihn als "Mörder" beschimpft und mit Steinen beworfen, berichteten lokale Medien.

Der verunglückte Zug war - wie auch 2012 - auf der Sarmiento- Linie unterwegs, die die westlichen Vororte von Buenos Aires verbindet. Verkehrsminister Randazzo nannte einige Details zu dem Unfallhergang, betonte aber, dass die genaue Ursache noch aufgeklärt werden müsse.

Nach ersten Erkenntnissen und Auswertung der Daten des Navigationssystems sei der Zug auf den letzten Metern mit einer Geschwindigkeit von 22 Kilometern in der Stunde in das Gleis eingefahren. Erlaubt waren nur 12 Stundenkilometer.

Quelle: ntv.de, dpa

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