Panorama

Eltern treten bei "XY...ungelöst" auf Auch Deutschland sucht Maddie

16.10.2013, 15:28 Uhr
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Links: So sah Maddie mit drei Jahren aus. Rechts: So könnte das Mädchen heute aussehen. (Foto: picture alliance / dpa)

Die McCanns geben die Hoffnung für ihre vor sieben Jahren verschwundene Tochter Maddie nicht auf. Im deutschen Fernsehen versuchen sie nun, mit neuen Hinweisen Erkenntnisse über die Täter zu gewinnen. Kriminologen sind skeptisch.

Die niederländische Polizei hat nach einer TV-Sendung über die Entführung des britischen Mädchens Madeleine McCann mindestens 150 Tipps erhalten." Das sind besonders viele", sagte eine Sprecherin im niederländischen Radio. Zurzeit würden die Hinweise überprüft. Der Leiter des britischen Ermittlungsteams bei Scotland Yard hatte die Bevölkerung im Fernsehen um Mithilfe gebeten.

Um ihr verschwundenes Mädchen zu finden, treten Kate und Gerry McCann auch im deutschen Fernsehen auf. Bei "Aktenzeichen XY...ungelöst" werden neue Hinweise im Fall Maddie gezeigt. Dafür wird die Sendezeit des Magazins mit Moderator Rudi Cerne von 90 auf 120 Minuten verlängert.

Die damals dreijährige Maddie war vor sieben Jahren aus einem Hotel an der portugiesischen Algarve spurlos verschwunden. Zeugen hatten angegeben, zwei verdächtige Männer in der Nähe des Hotelkomplexes gesehen zu haben. Diese sollen Deutsch oder Niederländisch gesprochen haben.

Phantombilder nach sechs Jahre alten Aussagen

In der Sendung werden unter anderem Phantombilder zweier Männer präsentiert, die sich auf Deutsch unterhielten. "Sechs Jahre lang haben wir nicht aufgegeben, weltweit nach unserer Tochter zu suchen", sagten die McCanns dem ZDF.

Der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, Christian Pfeiffer, kritisierte die Veröffentlichung neuer Phantombilder im Fall Maddie allerdings scharf. "Es ist kriminalistisch Unsinn zu hoffen, dass sechs Jahre nach der Tat auf der Basis von damaligen Zeugenaussagen heute Phantombilder erstellt werden können, und dass diese zweifelhaften Bilder auch noch brauchbare Hinweise bringen könnten", sagte Pfeiffer den "Stuttgarter Nachrichten". Dazu sei das menschliche Gedächtnis einfach zu schlecht.

Quelle: ntv.de, lsc/dpa

VermissteZDFFall Madeleine McCann