Selbstjustiz auf madagassischAufgebrachte Menge tötet Organhändler
Für mehrere Männer wird der Aufenthalt in Hell-Ville auf Madagaskar tatsächlich zur Hölle. Weil sie für den illegalen Organhandel einen Jungen grausam zerstückeln, werden sie kurzerhand von einem wütenden Mob gelyncht. Die Lage in dem kleinen Ort gerät außer Kontrolle.
Ein wütender Mob hat auf einer kleinen Touristeninsel in Madagaskar zwei Franzosen und einen weiteren Mann getötet, weil sie einen Jungen für die Entnahme von Organen entführt und getötet haben sollen. Die beiden Franzosen hätten unter Folter den Organhandel eingestanden, sagte Polizeikommandeur Guy Bobin Randriamaro. Sie seien anschließend am Strand der Insel Nosy Be getötet und verbrannt worden, sagte ein weiterer Polizeivertreter.
Später sei dann ein dritter Mann, der zeitweise in Polizeihaft war, von einer wütenden Menge umgebracht. Der 30 Jahre alte Onkel des getöteten Kindes soll an der Tat beteiligt gewesen sein.
Penis und Zunge abgeschnitten
Der achtjährige Junge war vor kurzem verschwunden. Eine aufgebrachte Menge stürmte daraufhin zur Polizeiwache in der Insel-Hauptstadt Hell-Ville, weil sie vermutete, dass der Entführer des Kindes dort in Haft sitze. Die Polizei feuerte nach eigenen Angaben in die Luft, um die Menge zu vertreiben, doch wurden bei den Unruhen mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt.
Einen Tag darauf wurde dann die Leiche des Jungen entdeckt, dem mysteriöserweise der Penis und die Zunge abgeschnitten worden waren, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Einheimischen hätten daraufhin zwei Madagassisch sprechende Franzosen verdächtigt, die Entführung des Jungen angeordnet zu haben und mit Organen zu handeln.
Die Menge habe auch acht Häuser von Polizisten in Brand gesteckt. Das französische Konsulat in Madagaskar warnte alle Franzosen eindringlich vor einer Reise auf die Insel Nosy Be, ein Eiland neben der Hauptinsel von Madagaskar.