Panorama

Sachsen und Brandenburg Aufräumen nach Tornado

Feuerwehrleute räumen in Schönborn, zehn Kilometer östlich von Dresden, umgestürzte Bäume von der Straße.

Feuerwehrleute räumen in Schönborn, zehn Kilometer östlich von Dresden, umgestürzte Bäume von der Straße.

(Foto: APN)

Am Morgen nach den Unwettern und Tornados ist in Sachsen und Brandenburg das große Reinemachen angesagt. Am Pfingstmontag hatten Wind und Regen mehrere Ortschaften in den beiden Bundesländern verwüstet. In Sachsen starb ein sechsjähriges Mädchen.

Unwetter mit Tornados haben am Pfingstmontag in Brandenburg und Sachsen schwere Schäden angerichtet. In mehreren Orten wurden Häuser durch die Wirbelstürme beschädigt. Im sächsischen Großenhain ist ein sechsjähriges Mädchen ums Leben gekommen.

Ein Tornado hatte in der Stadt nördlich von Dresden mehrere Bäume entwurzelt, von denen einer auf ein Auto stürzte, in dem das Kind saß. Das Mädchen wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, konnte aber nicht gerettet werden.

Behinderungen auf Straße und Schiene

Die Sturmschäden im brandenburgischen Mühlberg sind erheblich.

Die Sturmschäden im brandenburgischen Mühlberg sind erheblich.

(Foto: dpa)

Am Dienstagmorgen mussten Autofahrer rund um Großenhain, Radeberg und Leppersdorf mit umgestürzten Bäumen rechnen. Auch der Zugverkehr kam in der Region teilweise zum Erliegen. Die Fernzüge zwischen Dresden und Berlin wurden umgeleitet. Laut Bahn ist auch noch am Dienstag mit Einschränkungen zu rechnen. Umgestürzte Bäume, Äste und Schlamm behinderten auch den Straßenverkehr auf den sächsischen Autobahnen A 13 und A 4.

Etliche Bewohner Großenhains mussten wegen der Sturmschäden ihre Häuser verlassen und sich bei Verwandten oder in einer Schule einquartieren. Mehrere Wohnhäuser und eine Kirche wurden schwer beschädigt. Mindestens eine Halle sei eingestürzt und ein Wohnhaus drohte einzustürzen, so die Polizei. In der Ortschaft Walda-Kleinthiemig verloren gar 80 Prozent der Häuser ihre Dächer. Umgestürzte Bäume versperrten Anfahrtswege. Der Meißener Landrat Arndt Steinbach richtete einen Katastrophenstab ein.

Mühlberg kann wieder telefonieren

In Mühlberg an der Elbe deckte der Sturm zahlreiche Dächer ab - und die geparkten Autos damit zu.

In Mühlberg an der Elbe deckte der Sturm zahlreiche Dächer ab - und die geparkten Autos damit zu.

(Foto: dpa)

Im ebenfalls von einem Tornado heftig getroffenen Mühlberg in Brandenburg funktionierten am Dienstag mittlerweile wieder die Telefonverbindungen. An der Wiederinbetriebnahme der Stromversorgung in der gesamten Stadt wurde noch gearbeitet, wie die Polizei in Potsdam mitteilte. Der Tornado war durch die knapp 4500 Einwohner zählende Stadt gerast und hatte dabei nach Polizeiangaben die Dächer von mindestens 20 Häusern abgedeckt - darunter das der Wache der örtlichen Feuerwehr. Bäume stürzten auf Autos und Gebäude. Das gesamte Ausmaß könne erst im Laufe des Dienstags abgeschätzt werden.

Elbbrücke muss überprüft werden

Die von dort nach Sachsen führende Elbbrücke wurde mehrere Stunden lang gesperrt. Am späten Abend gab die Polizei sie wieder für den Verkehr frei, ihre Statik soll jedoch am Dienstag überprüft werden. Wegen anfangs unpassierbarer Zufahrtsstraßen kamen Einsatzkräfte der Feuerwehr nur mühsam voran.

Auch in anderen Teilen Deutschlands - so im Osten und im Norden - gab es Gewitter und Unwetter. Allerdings hielten sich die Schäden meist in Grenzen. Bäume knickten um und Keller liefen voll. In Berlin etwa musste die Feuerwehr am Montagnachmittag zwischen 16 und 19 Uhr 38 Mal wegen der Unwetter ausrücken.

Entwarnung für Unwettergebiete

Während sich andere Regionen Deutschlands über einen warmen gtag freuten, konnten die Bewohner von Sieversdorf (Brandenburg) Hagelkörner zusammenkehren.

Während sich andere Regionen Deutschlands über einen warmen gtag freuten, konnten die Bewohner von Sieversdorf (Brandenburg) Hagelkörner zusammenkehren.

(Foto: dpa)

Am Abend gab der Deutsche Wetterdienst für alle Gewitter-Gebiete Entwarnung: "Die Gewitter haben sich abgeschwächt und sind weitgehend nach Tschechien und Polen abgezogen." Eine von der Nordsee heranziehende, labil geschichtete Luftmasse war auf wärmere Luft getroffen. Diese Wetterentwicklung habe sich in teilweise schweren Gewittern entladen, erklärte der Potsdamer Meteorologe des DWD, Gerd Saalfrank, das Unwetter in Brandenburg. Stellenweise gingen dort 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter nieder.

"Rest-Deutschland" hatte Sommer

In anderen Teilen Deutschlands war der Pfingstmontag der bislang wärmste Tag des Jahres. In Mannheim wurden bis 28 Grad gemessen, in Offenbach 27, sagte Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach auf Basis vorläufiger Daten. "Das war in Süddeutschland vielerorts ein Sommertag."

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen