Pestizid-Cocktail im Beerenobst Bauernverband wiegelt ab
27.07.2010, 17:14 Uhr
(Foto: dpa)
Greenpeace hat bei Johannisbeeren in Lebensmittelmärkten illegale Pestizide gefunden. Beeren aus deutscher Produktion enthielten die Agrargifte Dodin und Difenoconazol. Diese Gifte seien nicht für den Jahannisbeeranbau in Deutschland zugelassen. Der Bauernverband wiegelt ab und hält einen Pilzbefall für schlimmer.
Der Bauernverband hält die Warnungen der Umweltschutzorganisation Greenpeace vor Gesundheitsgefahren durch die Agrargifte Dodin und Difenoconazol in Johannisbeeren für überzogen. "Die aktuelle Stichprobenuntersuchung von Greenpeace bei Beerenobst stellt fest, dass es keine einzige Überschreitung der Höchstmengen gibt", teilte der Deutsche Bauernverband in Berlin mit. Von Pestiziden in deutschen Lebensmitteln gehe keine Gefahr für die Verbraucher aus. Die Vorteile der Freiheit von Pilzbefall dürften dagegen nicht vergessen werden.
Greenpeace fand bei Johannisbeeren aus vier deutschen Handelsketten eine Mischung von bis zu neun verschiedenen Pestiziden. Obwohl bei einzelnen Spritzmitteln Grenzwerte nicht überschritten wurden, sieht Greenpeace in der Mehrfachbelastung eine Gesundheitsgefährdung. Bei Bio-Produkten soll es im Test keine Rückstände gegeben haben. "Die Summe macht's", sagte ein Sprecher. Einige der nachgewiesenen Substanzen könnten nervengiftig oder krebserregend wirken sowie den Hormonhaushalt und die Fortpflanzung beeinträchtigen.
Der Bauernverband verwies darauf, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für 2009 mehr Lebensmittel registrierte, die frei von Rückständen waren. Allerdings waren in 2,4 Prozent der Proben aus der EU und 7,6 Prozent der Proben von außerhalb der EU Pestizidrückstände oberhalb der Grenzwerte.
Quelle: ntv.de, dpa