300.000 Euro für Bordellbesuche Beamter gesteht Veruntreuung
11.05.2010, 16:15 Uhr300.000 Euro veruntreut ein bayerischer Justizbeamter für Bordellbesuche. Er habe seit 2004 Geld vom Konto und aus der Barkasse des Gerichts genommen, gesteht der 36-Jährige nun zum Prozessauftakt in München.
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Ein bayerischer Justizbeamter hat 300.000 Euro veruntreut und bei Liebesnächten im Bordell verjubelt. Er habe 2004 angefangen, Geld vom Konto und aus der Barkasse des Amtsgerichts abzuzweigen, gestand der 36-Jährige zum Auftakt seines Untreueprozesses vor dem Landgericht München. Damals habe er mit den Bordellbesuchen begonnen.
Vor zwei Jahren habe er sich in eine ungarische Prostituierte verliebt, die Frau "relativ häufig besucht und relativ viel Zeit mit ihr verbracht". Die Prostituierte habe immer mehr Geld gefordert, angeblich für ihre kranke Tochter. "Ich wollte Belege, da sagte sie: 'Was soll das? Wir lieben uns doch.'"
Der Angeklagte verwaltete beim Amtsgericht im oberbayerischen Miesbach das Dienstkonto und die Barkasse. Mit Buchungstricks verschleierte der Justizobersekretär jahrelang seine Taten. Das sei trotz regelmäßiger Kontrollen von einem Prüfungsbeamten und dem Finanzamt gelungen, sagte er.
Überführt wurde der Mann von seiner Schwester, die am gleichen Gericht arbeitet. Der Angeklagte muss jetzt nicht nur mit einer Verurteilung rechnen, sondern auch mit dem Verlust des Beamtenstatus' und Rückforderungen der Justiz.
Quelle: ntv.de, dpa