Panorama

Flutkatastrophe in Thailand Behörden befürchten Leptospirose

Alltag in vielen Gebieten Thailands.

Alltag in vielen Gebieten Thailands.

(Foto: AP)

Täglich fließt immer mehr Wasser nach Bangkok. Inzwischen befürchtet die Gesundheitsbehörde den Ausbruch der Infektionskrankheit Leptospirose. Die Zahl der Toten steigt und steigt.

In Thailands Hauptstadt Bangkok ist die Gefahr einer Überflutung der Innenstadt noch immer nicht gebannt. Nach Angaben des Gouverneurs fließen weiterhin mehr Wassermassen in die Stadt als herausgepumpt werden können. "Die Differenz sind etwa 100 Millionen Kubikmeter am Tag", zitierte die Zeitung "Nation" Sukhumbhand Paribatra. Zahlreiche Außenbezirke stehen nach wie vor unter Wasser. Die Innenstadt wird durch einen riesigen Wall aus Sandsäcken geschützt.

Die Zahl der Todesopfer durch die schlimmsten Fluten seit 50 Jahren stieg nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde auf 533. Ein Drittel der Provinzen stehe noch teilweise unter Wasser. Die Gesundheitsbehörde meldete sieben Verdachtsfälle auf Leptospirose. Die Infektionskrankheit kann Nieren- und Leberschäden verursachen und wird durch Urin von Ratten- und Mäusen übertragen. Sie kommt oft in Überschwemmungsgebieten vor.

Frauen unterhalten sich in Bangkok.

Frauen unterhalten sich in Bangkok.

(Foto: REUTERS)

Die japanischen Autohersteller Mitsubishi und Toyota kündigten indes an, ihre Produktion in Thailand in Kürze wieder hochzufahren. "Wir werden Thailand nicht verlassen", sagte der thailändische Mitsubishi-Direktor Osamu Masuko nach einem Besuch bei Regierungschefin Yingluck Shinawatra. Die Herstellung soll am 14. November wieder starten. Bei Toyota sollen die Bänder am 21. November wieder laufen. Beide Produktionsstätten waren nicht direkt von den Fluten betroffen, aber ihre Zulieferbetriebe. Eine Fabrik des japanischen Autobauers Honda in Ayutthaya steht weiter unter Wasser.

Die Überschwemmungen im ganzen Land überschatteten das traditionelle Lichterfest Loy Krathong. Die Stadtverwaltung von Bangkok appellierte an die Menschen, nicht wie üblich am Abend zehntausende schwimmende Kerzen auf Flüssen und Seen aussetzen. Die anfallenden Abfälle - Bananenblätter und Styropor - könnten die Abflüsse der Hochwassermassen verstopfen. Die Verwaltung bat die Menschen, wenn überhaupt nur eine schwimmende Kerze pro Familie auszusetzen. "Ich bin sowieso nicht in der Stimmung", sagte Fabrikarbeiter Sunthorn Mansing. "Ich bleibe zu Hause und wir beten."

Quelle: ntv.de, dpa

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