Panorama

Zwischen Oper und Staatsbibliothek Berlins berühmte Linden sind weg

Der Blick ins Jammertal.

Der Blick ins Jammertal.

(Foto: dpa)

In der Bundeshauptstadt fließen heiße Tränen: Grund dafür ist der Abschied von Deutschlands wohl berühmtesten Bäumen auf dem Boulevard "Unter den Linden". Das Kerngesunde Gehölz muss einer Großbaustelle weichen. In den nächsten sieben Jahren wird dort die neue U-Bahn gebaut. Erst danach wird wieder aufgeforstet.

Schon in 30 Jahren soll man hier wieder so gut beschattet schlendern können.

Schon in 30 Jahren soll man hier wieder so gut beschattet schlendern können.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der vielbesungene und weltberühmte Boulevard "Unter den Linden" in Berlin hat 54 seiner 304 Alleebäume verloren. Die etwa 60 Jahre alten Linden mussten dem Weiterbau der weichen, teilte ein Sprecher der Berliner Verkehrsbetriebe mit. Auf der Kahlschlag-Liste stand die komplette Mittelpromenade zwischen Komischer Oper und Staatsbibliothek. Deutschlands wohl berühmteste Linden sind bereits Geschichte.

Von Mitte März an entsteht in Höhe Friedrichstraße die größte U5-Baustelle. Sie wird mehr als 20 Meter tief in die Erde gegraben. Unterhalb der bereits vorhandenen U6 wird die Sohle des neuen Bahnhofs liegen. Ab Juli 2019 sollen dort Züge halten.

Von jedem Baum sei der Wert ermittelt worden. Der Bezirk Mitte solle später neue Linden pflanzen und habe dazu Geld erhalten, sagte der Sprecher. Auf der Mittelpromenade sollen dann acht bis zehn Jahre alte Jungbäume gepflanzt werden. Die Berliner Straßen-Linden werden nach Angaben des Grünflächenamtes im Durchschnitt 80 Jahre alt.

Im Jahr 1647 wurde nach Überlieferungen der damalige Reitweg in den Tiergarten mit sechs Baum-Reihen begrünt. 1820 wurden daraus vier Reihen. Erst 1936 zu den Olympischen Spielen wurden einheitlich Silberlinden gepflanzt. Von diesem Jahrgang sind nur noch fünf übrig. Wenn die 54 gefällten Bäume ersetzt werden, sollen an ihrer Stelle ausschließlich Kaiserlinden (lat. Tilia pallida) wachsen.

Quelle: ntv.de, dpa

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