Panorama

600 Millionen weniger für den Günstling Bettencourts Dandy verzichtet

Günstlinge raus, Familie rein: Die reichste Frau Europas, die L'Oréal-Erbin Bettencourt, versöhnt sich nach jahrelangem Rechtsstreit mit ihrer Tochter. Dahinter steckt weniger die Hoffnung auf ein Weihnachtsfest im Kreis der wiedervereinten Familie als vielmehr die Sorge um die Zukunft des Kosmetikkonzerns.

Im Zentrum des Streits stand Bettencourts Günstling Banier.

Im Zentrum des Streits stand Bettencourts Günstling Banier.

(Foto: dpa)

Der französische Fotograf François-Marie Banier, langjähriger Günstling der steinreichen L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt, muss auf Geschenke im Wert von 600 Millionen Euro verzichten. Dabei handle es sich in erster Linie um zwei Lebensversicherungen, sagte Bettencourts Anwalt Pascal Wilhelm in Paris. Bereits erhaltene Geschenke im Wert von rund 300 Millionen Euro in Form von Immobilien und Kunstwerken dürfe er behalten.

Im Gegenzug hatte Bettencourts Tochter Françoise ihre Klage gegen den exzentrischen Dandy fallen gelassen. Sie hatte ihn verdächtigt, ihre 88 Jahre alte Mutter, die reichste Frau Europas, finanziell zu schröpfen.

Frauen schließen Frieden

Mutter und Tochter Bettencourt hatten zuvor überraschend ihren jahrelangen Rechtsstreit beigelegt. Liliane Bettencourt trennt sich zudem von ihrem Vermögensverwalter Patrice de Maistre und ersetzt ihn durch ihren Schwiegersohn Jean-Pierre Meyers. Dessen beiden Söhne bekommen je einen Platz im Aufsichtsrat der Vermögensverwaltung, die 31 Prozent der L'Oréal-Aktien hält.

Französische Medien mokierten sich über die jüngste Episode der Bettencourt-Affäre. "Sie werden uns fehlen, die Bettencourts", bedauerte die "Libération". "Le Figaro" schrieb: "Sie sind uns so vertraut geworden. Wir hatten uns schon so mit ihren Problemen, ihren Liebes- und Geldgeschichten identifiziert, auch wenn sie ein paar Milliarden mehr besitzen."

Quelle: ntv.de, dpa

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