Feuer wüten auf Kanaren-Inseln Brand bedroht Weltnaturerbe
06.08.2012, 11:19 Uhr
Auf mehreren Inseln der Kanaren kämpfen Feuerwehrleute weiterhin gegen Waldbrände. Auf La Gomera haben diese bereits die Grenze des zum Weltnaturerbe gehörenden Nationalparks Garajonay erreicht. Mehrere Tausend Hektar Wald sind bereits verbrannt.
Ein Waldbrand auf der Kanaren-Insel La Gomera hat den zum Weltnaturerbe gehörenden Nationalpark Garajonay erreicht. Zwei weitere Brände waren nach Behördenangaben nahe den Parkgrenzen außer Kontrolle, rund 600 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Auch auf der Nachbarinsel La Palma loderten die Flammen, sie konnten jedoch weitgehend eingedämmt werden.
Löschflugzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz, um die in unwegsamem Gelände wütenden Feuer zu bekämpfen. Auf La Gomera wurden fünf Straßen gesperrt, über der kleinen Insel lag eine dunkle Rauchwolke. Die Behörden hofften, dass das Wetter den Feuerwehrleuten in den nächsten zwei Tagen zur Hilfe kommen könnte.
Der zum Unesco-Welterbe zählende Nationalpark Garajonay besteht zu rund 70 Prozent aus Lorbeerbäumen. Er liegt nahezu ständig in dichtem Nebel. Die anhaltende Feuchtigkeit könnte nach Einschätzung des Präsidenten der Kanarischen Inseln, Paulino Rivero, ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern.
Die Behörden machten zunächst keine Angaben zur Größe der auf La Gomera verbrannten Fläche. Örtliche Medien berichteten von rund 2600 Hektar. Rivero machte Brandstiftung für das Feuer auf La Gomera verantwortlich. Es gebe eindeutig drei Brandherde; ein einziger hätte niemals einen "derartig heftigen Brand" auslösen können, sagte Rivero im spanischen Rundfunk.
Dagegen konnte ein Brand auf La Palma nach zwei Tagen weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Bis Sonntag verbrannten dort rund 1000 Hektar Wald. Nach dem trockensten Winter seit 70 Jahren ist die Erde in Spanien völlig ausgedörrt, die Gefahr von Waldbränden ist deshalb in diesem Sommer noch größer als sonst.
Quelle: ntv.de, AFP