Panorama

Bis zu 3000 Anrufe pro Tag Delhi schafft Frauen-Notruf wieder ab

Junge Frauen in Delhi protestieren gegen Gruppenvergewaltigungen in ihrer Stadt.

Junge Frauen in Delhi protestieren gegen Gruppenvergewaltigungen in ihrer Stadt.

(Foto: REUTERS)

Tausende Frauen werden in der indischen Hauptstadt täglich Opfer sexueller Gewalt. Nach dem Vergewaltigungstod einer Stundentin Ende 2012 richtet der Stadtstaat eine Notrufnummer für Frauen ein. Trotz großen Erfolgs wird sie jetzt de facto wieder abgeschafft.

Eine Frauen-Notrufnummer, die in der indischen Hauptstadt Neu Delhi nach der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Studentin ins Leben gerufen wurde, wird wohl wieder abgeschaltet. Die Verträge der Angestellten seien im Dezember ausgelaufen, seitdem hätten die Mitarbeiterinnen kein Gehalt mehr bekommen, berichtet die Zeitung "Times of India".

Dass die Notrufnummer nicht mehr unterhalten wird, liegt an einem Wechsel der Regionalregierung im Stadtstaat Delhi. Im Dezember war eine neue Regierung gewählt worden, die jedoch wenige Wochen nach der Wahl wieder aufgelöst wurde.

Die Mitarbeiterinnen der Hotline nehmen laut dem Bericht jeden Tag 2500 bis 3000 Anrufe entgegen. Für sie besonders bitter: In letzter Zeit gab es infolge der Bekanntheit der Notrufnummer immer mehr Anrufe. 40 Prozent der Anruferinnen berichteten von sexueller Belästigung und Gewalt, andere etwa von Säureattacken und Entführungen. Unter der "181" erhalten die Frauen in Not rund um die Uhr Beratung, aber auch Kontakte zur Polizei, Krankenhäusern, Frauenbeauftragten oder Hilfsorganisationen.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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