Panorama

Mallorca plant das große Aufräumen Der Ballermann soll dichtgemacht werden

Eimersaufen, bis sich die Linse verbiegt. Dieses Bild prägt die Insel Mallorca bisher.

Eimersaufen, bis sich die Linse verbiegt. Dieses Bild prägt die Insel Mallorca bisher.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mallorca will den "Ballermann" abschaffen: Ein Regionalpolitiker berichtet von Plänen der Inselregierung, die sich von dem Sauf-Image rund um die Playa de Palma lösen will. Der Umbau werde "radikal". Die Planer setzen dann auf Touristen aus China und Dubai.

Den Ballermann wird es in seiner jetzigen Form bald nicht mehr geben. Der Vize-Bürgermeister von Palma de Mallorca, Alvaro Gijon, kündigte in der "Bild"-Zeitung einen radikalen Umbau der durch Alkoholexzesse bekannt gewordenen spanischen Partymeile um die Kult-Kneipe an.

"In den nächsten fünf bis sechs Jahren werden wir das Erscheinungsbild an der Playa de Palma um 180 Grad drehen. Den Ballermann wird es in dieser Form nicht mehr geben", sagte der Tourismus-Dezernent dem Blatt.

"Sauf-Tourismus nicht mehr zeitgemäß"

Laut Gijon sollen künftig vor allem wohlhabende Touristen angelockt werden: "Viele Hotels werden auf vier und fünf Sterne hochgerüstet, der Strand komplett neu gestaltet mit hochklassiger Gastronomie und Sportangeboten." So sollten mehr Touristen etwa aus China und Dubai angezogen werden. "Dieser Sauf-Tourismus ist nicht mehr zeitgemäß", urteilte Gijon. Betrinken könne man sich auch in Lokalen oder Diskotheken. Das Saufen am Strand und in der Öffentlichkeit sollte tabu sein.

Schon in diesem Jahr hatte die Regionalverwaltung an der Ballermann-Promenade ein Sauf-Verbot in der Öffentlichkeit zwischen 22.00 Uhr und 1.00 Uhr erlassen. Ab dem nächsten Jahr soll das Verbot ganztägig gelten und auf den gesamten Strand ausgeweitet werden.

Mallorca will seine Urlauber auswechseln

Seit Jahren gibt es Pläne, die Playa de Palma massiv zu renovieren. Doch das Neubauprojekt geriet ins Stocken, als es zu Protesten von Bürgern kam, deren Wohnungen abgerissen werden sollten. Gijon geht davon aus, dass seine Luxus-Pläne nicht allen gefallen werden: "Aber ich bin sicher, dass andere deutsche Touristen an unseren neuen Strand kommen. Die Deutschen sind nach wie vor unsere wichtigsten Urlauber."

Jedes Jahr kommen etwa 600.000 Urlauber an die Playa de Palma, rund um den Strandabschnitt stehen 250 Hotels mit insgesamt etwa 50.000 Betten. Besonders bei deutschen Besuchern, die einmal so richtig feiern wollen, ist die Strandmeile mit Lokalen wie "Oberbayern", "Bierkönig" und "Mega-Park" beliebt.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen