Sanierte Häuser zum Spottpreis Detroit umwirbt Polizisten
08.02.2011, 19:41 UhrDie Autometropole Detroit ist heftig von der Krise geschüttelt. Die Menschen wandern ab, die Polizisten werden bereits knapp. Wenigstens für die Ordnungshüter will sich der Bürgermeister etwas einfallen lassen.
Um der ausufernden Kriminalität in seiner Stadt zu begegnen, greift Detroits Bürgermeister Dave Bing zu ungewöhnlichen Maßnahme: Das Stadtoberhaupt will 200 Polizisten, die wegen mangelnder Lebensqualität an den Stadtrand gezogen sind, mit frisch renovierten Häusern zum Spottpreis von nur 1000 Dollar (740 Euro) zurück in die Stadt locken. Der Grund: "Polizisten in der Nachbarschaft können Kriminalität reduzieren, die öffentliche Sicherheit stärken und die Beziehungen mit den Bürgern verbessern", sagte Bing dem US-Fernsehsender CNN.
Über das vergangene Jahrzehnt verließen den Angaben zufolge viele Polizisten wegen hoher Versicherungskosten, Kriminalität und schlechter Schulen die von der Wirtschaftskrise besonders schwer gebeutelte Autometropole. Die 200 Häuser liegen in den guten Wohngegenden Boston-Edison und East English Village und sollten ursprünglich zwangsversteigert werden. Jetzt plant die Stadt jedes Haus für bis zu 150.000 Dollar zu renovieren.
Die Initiative ist Teil eines Programms des Bürgermeisters, mit dem Einwohner aus gefährlichen Stadtteilen in bessere Nachbarschaften gelockt werden sollen. Bing ist vom Erfolg überzeugt: "Wir hoffen, dass dieses Programm ein Vorbild für ganz Amerika werden kann." Finanziert werden soll das Programm mit Geld aus dem Konjunkturpaket der Regierung in Washington. Falls der Bürgermeister noch mehr Bundesmittel bekommt, plant er eine ähnliche Aktion für Feuerwehrleute, wie die "Detroit Free Press" berichtete.
Quelle: ntv.de, dpa