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Leben unter der Armutsgrenze Deutsch-Türken ohne Kohle

Rund 30 Prozent der türkischen Staatsbürger in Deutschland leben nach Angaben des Zentrums für Türkeistudien unter der Armutsgrenze. Eine Studie des Zentrums habe zudem ergeben, dass weitere 35 Prozent nur knapp darüber lägen. Bei dieser Gruppe sei das Risiko hoch, dass auch sie in Zukunft unter die Armutsgrenze fallen werde. Ein Grund für die schlechte Wirtschaftslage der rund 1,9 Millionen Türken sei der Strukturwandel mit dem Wegfall alter Industriezweige.

Türkische Staatsbürger seien besonders vom Verschwinden der Kohle-und Stahlindustrie betroffen. Sie hätten große Schwierigkeiten, mit ihrem Ausbildungsstand in anderen Wirtschaftszweigen Fuß zu fassen. Zwar sei das Bildungsniveau der Kinder der Einwanderergeneration höher als das ihrer Eltern, aber trotzdem besuchten nur fünf Prozent der türkischen Schüler das Gymnasium. Das Zentrum forderte von Politik und Behörden mehr Beratungsangebote zur Förderung von Bildung und Ausbildung sowie zur Unterstützung von Existenzgründungen türkischer Staatsbürger.

Zudem würden viele der Gastarbeiter der ersten Generation in den kommenden Jahren in Rente gehen, was die wirtschaftliche Situation der Türken weiter verschärfen werde.

Bereits jetzt bekämen türkische Rentner im Schnitt nur 526 Euro monatlich, deutsche Rentner 698 Euro. Grund hierfür seien durchschnittlich kürzere Beitragszeiten und niedrigere Beträge, die türkische Arbeitnehmer in die Rentenkasse eingezahlt hätten.

Quelle: ntv.de

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