Panorama

Massenhysterie und Apathie im Zoo Die sonderbaren Paviane von Emmen

Schon 1994, 1997 und 2007 zeigten die Primaten das verstörende Verhalten.

Schon 1994, 1997 und 2007 zeigten die Primaten das verstörende Verhalten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie paralysiert sitzen mehr als hundert Paviane seit Tagen in ihrem Gehege und starren in eine Richtung. Das Verhalten wurde bei den Primaten bisher weder in Gefangenschaft noch in freier Wildbahn beobachtet - in Emmen jedoch tritt es schon zum vierten Mal auf. Über die Hintergründe lässt sich nur mutmaßen.

Normalerweise ist in einem Affengehegen mit 112 Einwohnern immer Leben. Doch seit Tagen sitzen die 112 Affen im Gehege des Zoos von Emmen wie gebannt fest, geben sich verschlossen und zurückgezogen. Die Affen verweigern Nahrung und wollen nicht ins Freie. Vorrausgegangen war am vergangenen Montag eine Panik unter den ostafrikanischen Primaten. "Sie waren völlig hysterisch, verhielten sich sehr seltsam", sagte Zoosprecher Wijbren Landman. "Am Dienstag und Mittwoch dann saßen sie einfach nur auf den Bäumen oder am Boden, bewegten sich kaum und aßen fast nichts". Den Besuchern kehrten sie ihre Rücken zu.

Das Verhalten ist für die Affen völlig untypisch. Außerhalb von Emmen wurde es weder in freier Wildbahn noch in Gefangenschaft beobachtet. Im niederländischen Zoo trat das Verhalten seit 1994 bereits drei weitere Male auf. Und auch beim vierten Auftreten der Verhaltensstörung bleiben die Hintergründe komplett im Dunkeln.

Trauer, Furcht - oder ein UFO?

Nach Meinung von Zoosprecher Landmann könnten die Paviane ein Erdbeben gespürt oder ein Raubtier gesehen haben, zum Beispiel auf dem T-Shirt eines Besuchers. Gegenüber dem NDR wurde auch von kollektiver Trauer in Anbetracht eines nahenden Todes gesprochen. Und auch absurde Theorien wie UFO-Sichtungen wurden laut. Im Endeffekt ist jedoch keine Theorie stichhaltig und auch die Ernährung der Tiere soll sich nicht verändert haben.

In den vergangenen Jahren beruhigten sich die Affen nach einer Woche meist wieder. Und auch am Donnerstagabend zeigte sich eine Verbesserung: Die Affen fraßen wieder.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen