Fliesen gegen Ferkel Dresden kämpft gegen "Falschpisser"
13.11.2013, 13:38 Uhr
Ortsamtsleiter André Barth klebt selbst. Doch jeder weiß: Wenn die Blase drückt, hilft der flammendste Appell nichts.
(Foto: dpa)
Dresden geht mit witzigen Warnungen gegen Ferkeleien vor. Im Szeneviertel Neustadt hängen nun Kacheln, die "Falschpisser" im Moment höchster Not(durft) stoppen sollen. Doch vor Ort gibt es noch mehr dreckige Probleme.
Witzige Wandfliesen warnen in der Dresdner Neustadt nun Wildpinkler. Die ersten 30 mal 30 Zentimeter großen Kacheln mit dem Schriftzug "Falschpisser!" wurden an einer Hauswand vor einer Grundschule in dem Szeneviertel angebracht. Die in Augenhöhe angebrachten Fliesen hängen ab sofort an Orten, die etwas dunkler oder entlegener sind und deshalb viele Kneipengänger zum Verrichten ihrer Notdurft einladen.
Das Problem ganz zu lösen dürfte schwierig werden, wissen auch die Mitarbeiter der Behörde: "Wir haben hier viel Gastronomie. Und was oben reinkommt, muss unten wieder raus", sagte Ortsamtsleiter André Barth. Die Fliesen sollten den Pinklern aber ein unangenehmes Gefühl vermitteln.
Sensenmann droht den Pinklern
Drei Motive gibt es: Bei dem einen fällt einem Wildpinkler ein Blumentopf auf den Kopf, bei dem anderen steht der Sensenmann hinter ihm, beim dritten eine nörgelnde Frau, die "bei dieser Gelegenheit" über die Beziehung reden will.
Auf die Bezeichnung "Falschpisser" sei man über Falschparker gekommen, ein weiteres Problem der Neustadt, sagte Torsten Wiesener vom Gewerbe- und Kulturverein. Alle Neustädter könnten mitmachen und Fliesen anfordern.
Von Problemen mit Wildpinklern berichtete auch Grundschulleiter Olaf Böttger: "Die Kinder kommen kopfschüttelnd in die Schule und fragen, was die Erwachsenen so tun." Vor allem im Sommer gebe es auch ein Geruchsproblem. Zwei 18 und 22 Jahre alte Passantinnen zeigten sich jedoch skeptisch: "Die Betrunkenen sehen das doch eh nicht, und dann bleibt ja auch immer noch das Problem mit dem Hundekot."
Quelle: ntv.de, jtw/dpa