Afghane greift zum ElektroschockerEhefrau soll sich prostituieren
In Afghanistan malträtiert ein Mann seine Ehefrau mit Stromschlägen. Er will sie damit zur Prostitution zwingen, um den Brautpreis, den er für sie bezahlt hat, wieder "hereinzuholen". Nachbarn informieren die Polizei, der Mann wird festgenommen.
In Afghanistan hat ein Mann versucht, seine Frau mit Elektroschocks zur Prostitution zu zwingen. Wie die Polizei der Provinz Baghlan mitteilte, konnten Polizisten die Frau retten. Die Beamten waren von Nachbarn in der Provinzhauptstadt Puli Chumri informiert worden. Der Mann wollte, dass die 22-Jährige den von ihm ausgegebenen Brautpreis wieder "hereinholt". Das ergaben erste Ermittlungen. Er und seine erste Frau seien festgenommen worden.
Baghlans Polizeichef Sia Kargar sagte, die 22-Jährige habe nach Elektroschocks und Schlägen drei Fehlgeburten gehabt. Ihr Körper sei mit blauen Flecken und Misshandlungsmalen übersät. Nach Angaben von Rahima Sarifi von der Frauenbehörde in Baghlan hatte der Mann vor drei Jahren umgerechnet 600 Euro als Brautpreis für die junge Frau bezahlt.
Gewalt gegen Frauen ist in der afghanischen Gesellschaft weit verbreitet. Nach einem Bericht der Hilfsorganisation Oxfam vom vergangenen Oktober gaben 87 Prozent der afghanischen Frauen an, Opfer von körperlicher, sexueller oder seelischer Gewalt geworden zu sein. Sarifi zufolge wurden allein in Baghlan im vergangenen Jahr 180 Fälle von Gewalt gegen Frauen registriert.