Wirbel um israelischen Aasgeier Ein Vogel als Mossad-Spion?
09.01.2011, 12:58 UhrEin tierischer "Spion" sorgt in den arabischen und israelischen Medien für Aufsehen. Der mit einem GPS-Sender ausgestattete Vogel wird in Saudi Arabien gefangen, und die Gerüchteküche brodelt: War er im Auftrag des israelischen Geheimdienstes unterwegs?
In der vergangenen Woche geriet ein von der Tel Aviver Universität gekennzeichneter Aasgeier in saudische Gefangenschaft. Die Israelis hatten das Tier mit einem GPS-Sender versehen und ihn beringt. Die arabischen Medien hatten darüber spekuliert, ob der Vogel als Kundschafter des Mossad eingesetzt worden war.
Ein Vertreter der saudischen Naturschutzgesellschaft erklärte der Zeitung Al Hayat, dass solche Sender durchaus üblich seien, um die Flugrouten von Zugvögeln zu verfolgen und ihre jeweiligen Standorte per Satellit zu bestimmen. Auch sie selbst verwendeten derartige Systeme. Zuvor hatte die Aussage des Fänger des Vogels, diese Vogelart sei in dieser Region unüblich, den Verdacht geschürt, dass der Aasgeier vom israelischen Geheimdienst als Kundschafter nach Saudi Arabien geschickt worden sein könnte. Auch das widerlegte der Naturschützer. Der Aasgeier, ein "biblischer Adler", sei in der Region heimisch.
Der Vogel soll nun wieder in die Freiheit entlassen werden. Wann das passieren soll, ist noch unklar, erklärt der israelische Radioreporter Eran Singer. Die Verschwörungstheorien um den geflügelten Spion beschäftigen auch die israelischen Medien. Im Internet kursieren inzwischen Fotomontagen von Tieren mit einer Kipa, der Kopfbedeckung frommer Juden, auf dem Kopf oder einem Gewehr in der Hand - als tierische Geheimwaffen des Mossad. Sogar eine Kampagne zur Befreiung des Aasgeiers wurde gestartet: "Befreit den Mossad-Agenten R65 jetzt".
Quelle: ntv.de