Vor 30 Jahren: "Dingo frisst Baby" Eltern rollen Fall erneut auf
24.02.2012, 09:58 Uhr
Erst im vergangenen Jahr hatten Dingos eine Dreijährige auf Fraser Island in Queensland angefallen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Vor 30 Jahren campen junge Eltern in der Nähe des Ayers Rock in Zentralaustralien. Plötzlich ist das Baby verschwunden. Obgleich die Eltern angeben, das Kind sei von einem Wildhund verschleppt worden, verurteilen Richter die Mutter zu lebenslanger Haft. Anhand neuer Daten kommt sie nach sechs Jahren frei. Jetzt rollt sie den Prozess neu auf.
Wurde Baby Azaria von einem Dingo gefressen oder ermordet? Der spektakuläre Fall aus der australischen Wüste, der vor gut 31 Jahren weltweit Schlagzeilen machte, kam erneut vor Gericht. Die Eltern wollen ein für alle Mal amtlich feststellen lassen, dass ein australischer Wildhund ihre damals neun Wochen alte Tochter verschleppte und sie selbst mit dem Tod nichts zu tun haben.
Die Eltern hatten in Darwin einen neuen Gerichtstermin zur Bestimmung der Todesursache angestrengt. "Ich habe die Hoffnung, dass die Australier endlich gewarnt werden und erkennen, wie gefährlich diese Tiere sind", sagte Lindy Chamberlain-Creighton vor dem Gerichtsgebäude. Seit Azarias Verschwinden seien drei weitere Kinder von Dingos getötet worden, sagte ihr geschiedener Mann Michael.
Das Baby verschwand 1980 bei einem Campingurlaub der Chamberlains in der Nähe des Uluru, früher Ayers Rock, in Zentralaustralien. Die Eltern sagten, ein Dingo habe die Kleine aus dem Zelt geschleppt. Die Leiche wurde nie gefunden. Ermittler glaubten die Geschichte nicht. Die Mutter wurde 1982 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, ihr Mann bekam wegen Beihilfe eine Bewährungsstrafe. 1986 wurde zufällig ein Kleidungsstück Azarias in der Nähe eines Dingobaus entdeckt. Die Mutter kam frei. Bei einer neuen Untersuchung ließ ein Richter 1995 die Todesursache von Azaria aber offen. Dagegen kämpfen die Eltern jetzt.
Quelle: ntv.de, dpa