Staatliches Museum engagiert BetrügerEntflohener Häftling wird Finanzchef

Es ist eine drehbuchreife Geschichte: Erst flüchtet ein verurteilter Betrüger aus einem tschechischen Gefängnis, nur um sich kurz darauf mit gefälschten Papieren auf einen Job zu bewerben. Der "Fuchs" wird genommen - und legt direkt von vorne los.
Ein entflohener Häftling ist in Tschechien Chef-Ökonom eines staatlichen Museums geworden. "Es ist eindeutig erwiesen, dass es sich um ein- und dieselbe Person handelt", sagte Polizeisprecher Tomas Hulan.
Mit geklauten Ausweispapieren unter dem Namen Liska - zu Deutsch Fuchs - hatte sich der seit vorigem Sommer Flüchtige beim nationalen Landwirtschaftsmuseum beworben. Wladimir Prokop wurde problemlos eingestellt. In seiner neuen Position als Finanzchef entwendete er dann nach Polizeiangaben zehn Millionen Kronen, umgerechnet rund 360.000 Euro. Das ist ein Drittel des Museums-Jahresbudgets.
Als Kriminalisten den falschen Finanzchef nach Unregelmäßigkeiten befragen wollten, konnte er über einen Notausgang entkommen. Er ist weiter auf der Flucht. Von den zehn Millionen Kronen konnte die Polizei nach eigenen Angaben inzwischen 6,4 Millionen unter anderem bei einer mutmaßlichen Komplizin des Mannes sicherstellen.
Bis zu seiner Flucht aus dem Gefängnis saß der mehrfach Vorbestrafte eine Haftstrafe von sieben Jahren wegen Veruntreuung ab. Er hatte in einem früheren Fall die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder um zehn Millionen Kronen erleichtert.