Stärke 4,4 gemessen Erdbeben in Rheinland-Pfalz
14.02.2011, 14:49 UhrEin Rumpeln, ein Poltern - in mehreren Bundesländer im Südwesten bebt die Erde. Zwar werden größere Schäden nicht bekannt, doch zahlreiche Menschen geraten in Aufregung. Das Beben dauert etwa 80 Sekunden.
Ein stärkeres Erdbeben im Südwesten Deutschlands hat zahlreiche Menschen aufgeschreckt. Die Erschütterung, deren Epizentrum bei Nassau in Rheinland-Pfalz lag, war mit einer Stärke von 4,4 die heftigste in dem Bundesland seit mehr als drei Jahren. Auch in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und dem Saarland war das Beben zu spüren. Von größeren Schäden wurde zunächst aber nichts bekannt.
Die Erschütterung dauerte etwa 80 Sekunden gedauert, außerdem hätten sich zwei schwächere Nachbeben angeschlossen, sagte Friedrich Häfner vom Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz. "Das Beben ist für Mitteleuropa relativ stark", sagte der Sprecher des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen, Ludger Krahn.
Bei den Polizeipräsidien in den betroffenen Regionen meldeten sich zahlreiche besorgte Bürger, die wissen wollten, was los ist. "Der Notruf steht nicht mehr still", sagte ein Polizeisprecher in Bad Ems.
"Das ist eine ganz ordentliche Geschichte", sagte der Leitende Geologiedirektor Häfner. Beben dieser Stärke seien in der Region eher selten. Mancher Anrufer habe vermutet, dass es sich um Sprengungen gehandelt habe, es sei aber ein natürliches Erdbeben gewesen. Eine etwas schwächere Erschütterung war nach seinen Angaben in Rheinland-Pfalz zuletzt im Jahr 2007 bei Ochtendung in der Eifel gemessen worden: Sie hatte eine Stärke von 4,0.
Erstes Beben bereits am Sonntag
Nach Häfners Angaben hatte es bereits am Sonntagabend gegen 21.19 Uhr ein erstes Beben der Stärke 1,4 gegeben, dessen Epizentrum bei Nassau lag. Der Ursprung lag in fünf Kilometern Tiefe. Das Beben der Stärke 4,4 vom Montag, dessen Haupterschütterung etwa 20 Sekunden gedauert habe, entstand in zwölf Kilometern Tiefe. Nur kurz darauf um 13.50 Uhr gab es bei Hömberg (Rhein-Lahn-Kreis) ein Nachbeben der Stärke 2,8. Und um 14.38 Uhr wurde schließlich ebenfalls bei Hömberg ein viertes Beben mit einer Stärke von 2,3 registriert.
Aus Nassau sei zunächst nichts Dramatisches gemeldet worden, sagte ein Sprecher der Polizei in Bad Ems. "Wir haben nur einen Schornstein mit einem Riss in Nassau." Auch bei der Polizei in Mainz meldeten sich besorgte Bürger. Anrufern zufolge hätten Häuser gewackelt, hieß es, die Erschütterung sei auch im Präsidium zu spüren gewesen. Am 23. Dezember hatten zwei Beben der Stärke 3,4 und 2,7 im Raum Mainz/Wiesbaden viele Menschen aus dem Schlaf gerissen.
Quelle: ntv.de, dpa