Geschichte sehr untypisch Experten zweifeln an Serienkillerin
18.02.2014, 16:44 Uhr
Mindestens 22 Menschen will Miranda Barbour getötet haben. Damit wäre sie eine der gefährlichsten Serienkillerinnen der USA. Doch Experten haben Zweifel an ihrer Geschichte.
(Foto: AP)
Wenn ihre Geschichte wahr ist, dürfte eine 19 Jahre alte Frau aus Pennsylvania zu den schlimmsten Serienkillern überhaupt gehören. Doch ist sie das? Eine illustre Allianz aus Kriminologen und Satanisten lässt Zweifel aufkommen.
Eine junge US-Amerikanerin hat die Welt geschockt. Sie sei Satanistin und habe 22 Menschen umgebracht, brüstete sie sich. Doch die angebliche Mordserie der 19-Jährigen stößt unter Fachleuten auf große Zweifel. Der Fall sei sehr untypisch, meinen US-Kriminologen. So seien nur wenige Serienmörder Frauen - und wenn, dann seien sie in der Regel älter, sagte etwa Professor Jack Levin von der Northeastern University dem Nachrichtensender CNN.
Der Fall stellt auch die Polizei vor ein Rätsel. Die Frau war im November zusammen mit ihrem frisch angetrauten Ehepartner wegen Mordes an einem Mann angeklagt worden. Diesen soll sie über eine Anzeige für sexuelle Dienste auf einer Internetplattform in die Falle gelockt haben. Einem Reporter der Zeitung "Daily Item" in Sunbury erzählte sie nun, seit ihrem 13. Lebensjahr dutzendfach gemordet zu haben. "Als ich 22 erreicht hatte, habe ich aufgehört zu zählen", zitiert sie der Journalist.
"Normalerweise ist ein Mann der Anführer"
Die Morde will die Frau in Alaska, Kalifornien, North Carolina und Texas begangen haben. Der Experte Levin nannte es seltsam, dass der Körper des im Herbst ermordeten Mannes im Garten eines Wohnhauses zurückgelassen worden sei. "Ein guter Serienmörder tut alles, um die Leiche in einer verlassenen Gegend zu entsorgen, damit die Leute keine Beweise finden." Der Anwalt der Angeklagten wollte ihre Aussagen laut CNN nicht kommentieren - laut der Zeitung "USA Today" fordert er eine psychiatrische Untersuchung seiner Klientin.
Der kalifornische Kriminalpsychologe Eric Hickey sagte der Zeitung, dass nur 15 Prozent der Serienmörder weiblich seien. Aber in der Regel würden sie nicht alleine arbeiten, sondern meist sei auch ein Mann involviert. "Normalerweise ist ein Mann der Anführer", sagte er.
Dass die Morde mit dem satanistischen Kult zu tun haben sollen, wird dem Bericht zufolge von einer ganz anderen Seite angezweifelt: Gründliche Ermittlungen würden wahrscheinlich zutage tragen, dass die Kult-Geschichte reine Fiktion sei, kommentierte der Anführer der Satanisten-Gruppe "Church of Satan" in New York. "Nach unseren Aufzeichnungen hatten wir niemals Kontakt mit dieser Frau oder ihrem Komplizen", sagte er.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa