Kuriose Pannenhilfe in BayernFahrgäste schieben Zug an
Ein bayerischer Regionalzug bleibt mitten auf der Strecke stehen: Nichts geht mehr. Doch der Lokführer hat es eilig. Statt auf einen Hilfszug zu warten, bittet er die Fahrgäste, Hand anzulegen. Ein Fahrgast filmte das Schauspiel, das rechtliche Folgen haben könnte.
Dass Züge auf offener Strecke wegen eines Defekts stehenbleiben, kann vorkommen. In Bayern jedoch wollten Fahrgäste und Zugpersonal die daraus resultierende Pause nicht hinnehmen - und schoben das Gefährt kurzerhand an.
Die kuriose Pannenhilfe ereignete sich auf der Bahnlinie von Kufstein nach München. Dort machten die Passagiere an der österreichisch-deutschen Grenze mit ihrem Körpereinsatz den Triebwagen vom Typ "Flirt" wieder flott. Der Betreiber, ein Tochterunternehmen der Bayerischen Oberlandbahn, bestätigte entsprechende Medienberichte.
Der Zug war bereits am Montag mitten auf der Strecke liegengeblieben. Das Begleitpersonal bat daraufhin die Fahrgäste, auszusteigen und den Zug anzuschieben. Der Lokführer hatte nicht auf eine Diesellok warten wollen, die den Zug hätte anschieben können. Tatsächlich schafften es die Passagiere, das tonnenschwere Gefährt so weit in Schwung zu bringen, bis es aus eigenem Antrieb wieder fahrbereit war.
Der "Münchner Merkur" berichtet, das Bahnunternehmen ermittle gegen das Zugpersonal. Die Verantwortlichen hätten unter Umständen mit strafrechtlichen Folgen zu rechnen - Fahrgästen sei es nämlich strengstens untersagt, auf Gleisen herumzustehen.