Mysteriöses Karpfensterben Fischkadaver verseuchen Gewässer
04.05.2013, 16:35 Uhr
Die bisherigen Untersuchungsergebnisse lassen nicht auf einen Bakterien- oder Virenbefall schließen.
(Foto: dpa)
Seit Wochen sorgen große Mengen toter Fische in einer Talsperre in Thüringen für Aufregung. Helfer kommen mit dem Abfischen der Kadaver nicht hinterher. Warum die Tiere so plötzlich in Massen verenden, gibt den Experten Rätsel auf.
Ein mysteriöses Massenfischsterben in der Heyda-Talsperre beschäftigt die Behörden in Thüringen. An den Ufern der Talsperre stinkt es penetrant. Die Idylle an dem beliebten Ausflugsziel ist seit Wochen gestört.
In Massen treiben tote Fische mit dem Bauch nach oben in dem Gewässer. Freiwillige Helfer des Kreis-Angelverbands sind seit Mitte April dabei, Tausende tote Silberkarpfen mit Keschern aus dem Wasser zu fischen. Am Samstag ging die Bergung weiter, ein Ende ist nicht abzusehen.
Gemeinden sichern Hilfen zu
Bei einem Krisentreffen sicherten die umliegenden Gemeinden den bisher allein agierenden Anglern am Samstag ihre Hilfe zu. Die ehrenamtlichen Helfer kommen mit dem Abfischen nicht hinterher, es fehlt an Booten.
Landrätin Petra Enders ordnete jetzt an, ab Montag täglich Wasserproben zu nehmen, um mögliche Veränderungen in der Talsperre zu erkennen. Experten sahen am Samstag zunächst jedoch keine Gefahr für das Ökosystem.
25 Tonnen Fischkadaver haben die Freiwilligen bisher aus der Talsperre geholt. Die Helfer schätzen, dass noch einmal so viele tote Fische dazu kommen werden. Allein am Samstag bis zum Mittag füllten sie einen 18 000 Liter fassenden Container bis zur Hälfte mit den verwesenden Kadavern.
Warum die Silberkarpfen so plötzlich in Massen verenden, ist noch immer unklar. Erste Untersuchungen konnten keinen Bakterien- oder Virenbefall feststellen, sagte Eckhard Bauerschmidt, Landratsamtssprecher des Ilmkreises. Mysteriös sei, dass es allen anderen Fischen in der Talsperre gut gehe.
Quelle: ntv.de, dpa