Panorama

Bis zu achteinhalb Jahre Haft Flatrate-Bordell-Betreiber verlieren Revision

Mit Belohnungen und Strafen wurden die Frauen "gefügig gehalten".

Mit Belohnungen und Strafen wurden die Frauen "gefügig gehalten".

(Foto: picture alliance / dpa)

Weil sie junge Frauen aus Osteuropa in Deutschland zum Sex gezwungen haben, müssen Mitglieder einer Zuhälterbande ins Gefängnis. In ihren Bordellen boten sie Freiern Pauschalpreise. An einem Abend musste eine Frau häufig Dutzende von ihnen bedienen.

Der Bundesgerichtshof hat die Verurteilung führender Köpfe einer Zuhälterbande im Verfahren um sogenannte "Flatrate-Bordelle" bestätigt. Das Landgericht Stuttgart hatte zuvor Strafen von bis zu achteinhalb Jahren Haft wegen Menschenhandels und sexueller Ausbeutung verhängt.

Die beiden Hauptangeklagten hatten zusammen mit anderen Bandenmitgliedern rumänische Frauen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren zumeist mit falschen Versprechungen über lukrative berufliche Perspektiven nach Deutschland gelockt und zur Prostitution gezwungen.

Die Zuhälter hatten dazu ab 2006 bundesweit das Modell des sogenannten Flatrate-Bordells entwickelt. Freier durften dort für einen pauschalen Eintrittspreis mit beliebig vielen Frauen verkehren. Dabei seien die Frauen mit Strafen und Belohnungen "gefügig gehalten" worden. Sie mussten in den Clubs laut Gericht teils mehr als 30 Freier täglich bedienen.

Die "Flatrate-Bordelle" befanden sich unter anderem in Berlin-Schönefeld, Heidelberg, Wuppertal, Barsinghausen und Recklinghausen. Das Landgericht Stuttgart hatte die Angeklagten zuvor bereits zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt.

Quelle: ntv.de, ame/AFP

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