Panorama

Urteile im "Hexer"-Prozess Folter-Opfer bat um Tod

Das Martyrium muss unbeschreiblich gewesen sein. Vier Tage lang wird ein 15-Jähriger von Verwandten in Großbritannien gefoltert, bis er um seinen Tod bettelt. Nun werden die Täter verurteilt.

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(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Weil sie einen 15-Jährigen wegen "Hexerei" zu Tode gefoltert haben, müssen eine Frau und deren Partner in England lebenslang ins Gefängnis. Ein Londoner Gericht verurteilte die 29-jährige Schwester des Opfers zu einer Mindesthaft von 25 Jahren. Ihr 28 Jahre alter Partner muss mindestens 30 Jahre in Haft. Die beiden sollen den Bruder der Frau für einen Hexer gehalten und tagelang gequält haben. Sie stammen aus dem Kongo, wo der Hexenkult in einigen christlichen Kulturen noch immer verbreitet ist.

Das Paar setzte dem 15-Jährigen im Badezimmer eines Londoner Wohnblocks so sehr zu, dass er darum bat, sterben zu dürfen. "Die Qualen, denen er ausgesetzt war, sind fast nicht zu beschreiben", sagte der Vorsitzende Richter. Auch die anderen Geschwister des Jungen mussten bei der Folter mitmachen.

Der 15-Jährige wurde mit Messern, Eisenstangen, einem Hammer und einer Sichel malträtiert. Seine Peiniger schlugen ihm die Zähne aus. Die Gerichtsmedizin zählte 130 einzelne Verletzungen an seiner Leiche. Der Junge ertrank schließlich in der Badewanne.

Quelle: ntv.de, dpa

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