Panorama

Ausreichend DNA-Spuren gesichertFrankreich beendet Suche nach Opfern

04.04.2015, 22:06 Uhr
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Lehren aus dem Absturz: Kommt die Ausweispflicht an Flughäfen zurück? (Foto: picture alliance / dpa)

Die Aufklärung der Germanwings-Katastrophe geht voran. Die DNA aller 150 Opfer ist sichergestellt und soll in den kommenden Wochen zugeordnet werden. Der Einsatz am Unglücksort ist damit allerdings noch nicht vorbei.

Eineinhalb Wochen nach dem Absturz des Germanwings-Airbus in den französischen Alpen haben die Ermittler die Suche nach Opfern eingestellt. Die Suche nach persönlichen Habseligkeiten der 150 Getöteten gehe jedoch weiter, sagte ein Sprecher der örtlichen Behörden. Die Ermittler haben an der Absturzstelle 150 DNA-Sätze gesichert, mit deren Hilfe die Identifizierung aller Opfer in den kommenden Wochen gelingen soll.

Die Aufklärung der Katastrophe kommt unterdessen Stück für Stück voran. In Paris ausgewertete Daten des zweiten Flugschreibers zeigen, dass der 27-jährige Copilot die Maschine bei dem von ihm eingeleiteten Sinkflug sogar noch beschleunigte. Die französische Untersuchungsbehörde Bea kündigte weitere Analysen der Blackbox an. Der Autopilot war laut Bea im Cockpit so eingestellt worden, dass die Maschine auf etwa 30 Meter hinuntergeht. Schon seit Auswertung der ersten Blackbox - des Sprachrekorders, den man noch am Unglückstag fand - wird der Copilot verdächtigt, den Piloten mit Absicht aus dem Cockpit ausgesperrt zu haben. Die Lufthansa hat unterdessen den Behörden zufolge Spezialisten mit der Bergung der Wrackteile beauftragt.

Lehren aus dem Absturz

Die Düsseldorfer Ermittler hatten bereits am Donnerstag mitgeteilt, der Copilot habe sich kurz vor dem Todesflug mit seinem Computer über "Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung" sowie Sicherheitsvorkehrungen bei Cockpit-Türen informiert. Fachleute der Luftfahrtbranche wollen nach Ostern beraten, ob die Technik der Cockpit-Tür geändert werden soll.

Auch die Einführung einer Ausweispflicht an Flughäfen wird debattiert, weil die Passagierlisten derzeit nicht genau genug sind. Geprüft werden sollen auch medizinische und psychologische Checks, mit denen die Flugtauglichkeit von Piloten festgestellt wird.

Quelle: ntv.de, ath/dpa/rts

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