1500 Euro für zehn Stunden Babysitten Französin verklagt Nachbarin
03.02.2011, 12:27 UhrWar es Nachbarschaftshilfe oder eine Haushaltsdienstleistung? Nicht zuletzt um diese Frage streiten zwei Frauen vor Gericht, weil die eine auf das Kind der anderen aufgepasst hat.
Eine Französin hat ihre Nachbarin auf 1532 Euro verklagt, weil sie für zehn Stunden Babysitten nicht bezahlt worden ist. Corinne Marchitto habe im Mai vergangenen Jahres an zwei Tagen einige Stunden auf das Kind ihrer Nachbarin aufgepasst, weil diese Komplikationen mit ihrer Schwangerschaft hatte und dringend ins Krankenhaus musste, sagte die Anwältin der Klägerin, Violaine Lagarrigue, bei einer Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Nancy.
Dabei habe Marchitto betont, dass sie nicht kostenlos auf das Kind aufpassen werde, sondern bezahlt werden wolle. Eine Rechnung über 50 Euro habe die schwangere Nachbarin aber nicht bezahlt; deshalb zog Marchitto vor Gericht und verlangt nun auch Schadenersatz wegen Vertragsbruchs.
Offensichtlich gehe es der kurzzeitigen Babysitterin nur ums Geld, sagte der Anwalt ihrer Nachbarin, die mittlerweile umgezogen ist. Seine Mandantin habe damals keine Zeit gehabt, mit der Klägerin zu verhandeln, weil sie eben dringend ins Krankenhaus musste, betonte Christian Olszowiak. "Wenn man seiner Nachbarin hilft, verlangt man kein Geld dafür." Der Anwalt fordert von der Klägerin seinerseits 2000 Euro wegen Verfahrensmissbrauchs. Das Arbeitsgericht fällt sein Urteil im Juni.
Quelle: ntv.de, AFP