Aberglaube in Papua-Neuguinea Frau als "Hexe" verbrannt
07.02.2013, 13:10 Uhr
Das Relief zeigt die letzte Hexenverbrennung im Rheinland 1737/38, es hängt in Düsseldorf-Gerresheim am Heimatbrunnen. In Deutschland erreichten die Hexenverbrennungen ihren Höhepunkt in der Frühen Neuzeit.
(Foto: picture alliance / dpa)
Sie soll einen achtjährigen Jungen verhext und getötet haben. Deshalb wird in Papua-Neuguinea eine Frau brutal gefoltert und dann verbrannt. Ein Kirchenvertreter beklagt die Zunahme der Tötungen wegen Zauberei und fordert die Regierung zum Handeln auf.
Eine 20 Jahre alte Frau in Papua-Neuguinea ist gefoltert und als angebliche Hexe verbrannt worden. Die Frau wurde beschuldigt, einen achtjährigen Jungen verhext und getötet zu haben, berichteten Lokalmedien. Eine wütende Menschenmenge in der Stadt Mount Hagen hatte dem Opfer den Angaben zufolge die Kleider vom Leib gerissen, die Frau mit Benzin überschüttet und auf einen Scheiterhaufen aus brennenden Autoreifen geworfen. Zuvor war die Frau mit heißen Schüreisen gefoltert worden, hieß es weiter.
Feuerwehrmänner, die das Feuer löschen wollten, wurden von dem Mob vertrieben. Auch Schulkinder sollen sich unter den Schaulustigen befunden haben. In dem Südpazifikstaat werden immer wieder angebliche Hexen getötet.
Den Medienberichten zufolge war das Opfer verheiratet und hatte eine acht Monate alte Tochter. Ein hoher Kirchenvertreter verurteilte den Mord. "Zauberei und damit verbundene Tötungen nehmen zu. Die Regierung muss ein Gesetz dagegen erlassen", sagte David Piso von der lutherischen Kirche der Tageszeitung "The National".
Quelle: ntv.de, dpa