Fatale Befruchtungspanne Frau bekommt Zwillinge von Fremden
13.04.2014, 19:25 Uhr
Unfreillige Leihmutter: Wessen Kinder die Frau bekommt, konnte die Klinik bisher nicht feststellen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zufällig erfährt eine im dritten Monat schwangere Frau bei einer Untersuchung, dass die Kinder in ihrem Bauch nicht die ihren sind. Schuld ist eine Klinik für künstliche Befruchtung in Rom. Von Verwechslungen könnten noch mehr Schwangere betroffen sein.
An einer Fruchtbarkeitsklinik in Rom sind einer Frau versehentlich Embryonen eines anderen Paares eingepflanzt worden. Die Frau habe bei einem Gentest im dritten Schwangerschaftmonat erfahren, dass sie mit Zwillingen schwanger ist, die nicht von ihr stammen, berichtete die Tageszeitung "La Stampa". Dem Bericht zufolge passierte der Irrtum am 4. Dezember, als sich vier Paare zeitgleich in der Fruchtbarkeitsklinik des Sandro-Pertini-Krankenhauses einer In-Vitro-Befruchtung unterzogen.
Drei Frauen wurden nach der Behandlung schwanger, die vierte künstliche Befruchtung schlug fehl. Eine Experten-Kommission soll nun klären, ob auch bei den anderen beiden Schwangeren Embryonen vertauscht wurden. Die römische Gesundheitsbehörde erklärte, sie sei erst Ende März von einer "genetischen Unvereinbarkeit" zwischen der Schwangeren und den Zwillingen informiert worden. Sämtliche Einpflanzungen von im Reagenzglas befruchteten Eizellen in dem Krankenhaus seien bis auf weiteres gestoppt. Bei den verwechselten Embryonen handele es sich jedoch "vermutlich um einen Einzelfall".
Die italienische Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin kündigte eine Inspektion der Fruchtbarkeitsklinik an. Es müsse geklärt worden, ob sämtliche Vorschriften zur künstlichen Befruchtung eingehalten worden seien. Auch sei unklar, warum sie über den Fall nicht informiert worden sei, sondern erst aus der Presse davon erfahren habe.
Die Verwechslung war aufgeflogen, weil die Schwangere die Zwillinge in ihrem Bauch im dritten Monat auf mögliche Gendefekte hatte untersuchen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass sie überhaupt nicht mit ihr verwandt waren.
Quelle: ntv.de, apo/AFP