Panorama

Verletzungen durch Sahnespender Frau bekommt eine Million Schmerzensgeld

Ein Sahnespender war in der Küche der Frau explodiert.

Ein Sahnespender war in der Küche der Frau explodiert.

(Foto: Instagram/rebeccalikes)

Das Gerät steht in vielen Küchen, es verspricht cremige Schlagsahne für den Kuchen oder das Dessert. Einer Französin wird ihr Sahnespender jedoch zum Verhängnis, als dieser explodiert und sie schwer verletzt wird. Ein Gericht spricht ihr Schmerzensgeld zu.

Weil sie durch die Explosion eines Sahnespenders schwer verletzt wurde, hat ein französisches Gericht einer jungen Frau mehr als eine Million Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Der Importeur der mit Druckluft betriebenen Sprühdosen, F2J.com, und der Versicherungskonzern Axa müssen für den Unfall im Dezember 2013 geradestehen, wie aus dem Urteil des Gerichts in Montauban hervorgeht. Die Schmerzensgeldsumme ist für französische Zivilklagen ungewöhnlich hoch.

Die zum Zeitpunkt des Unfalls 30-jährige Frau erlitt durch die Explosion schwerste Schädelverletzungen und eine Gehirnblutung. Zudem wurde ihr Gesicht teilweise entstellt. Plastischen Chirurgen gelang es jedoch, die Folgen des Unfalls so gut wie unsichtbar zu machen, wie ihre Anwältin sagte.

Dennoch lebe ihre Mandantin nun mit gravierenden Einschränkungen, daher sei die hohe Summe von 1,09 Millionen Euro gerechtfertigt: Sie könne nicht mehr arbeiten und habe ihren Geschmacks- und Geruchssinn eingebüßt. In der Summe sind auch Beträge für den Ehemann der Frau und die damals drei und fünf Jahre alten Kinder des Paares enthalten, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks ebenfalls in der Küche aufhielten. Die Supermarktkette, die den Sahnespender verkauft hatte, blieb unberücksichtigt, weil die Klägerin die Quittung für den Kauf nicht vorlegen konnte.

Tragischer Todesfall

Ende Juni war in Frankreich eine Frau bei der Explosion ihres Sahnespenders ums Leben gekommen. Der obere Teil der Sprühdose knallte der 33-Jährigen in ihrem Haus nahe der ostfranzösischen Stadt Mülhausen gegen die Brust. Die Frau, eine bekannte Fitness-Bloggerin, wurde schwer verletzt und starb kurze Zeit später. In der Todesmitteilung hatte die Familie der Frau darauf hingewiesen, dass es immer wieder zu Unglücksfällen mit den Sahnespendern kommt.

Die trauernden Angehörigen äußerten die Vermutung, dass es "Zehntausende von fehlerhaften Geräten" auf dem Markt gäbe. Der britischen BBC zufolge warnen französische Verbraucherschützer seit Jahren davor, dass die Anschlüsse der Gaskapseln nicht sicher sind und brechen können. Kunden hätten deshalb Zähne und Augen verloren und Knochenbrüche erlitten.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen