Mitgefühl mit deutscher Familie Freiburg: Vater des ersten Opfers spricht
18.12.2016, 09:34 Uhr
Der Afghane hatte vor dem Mord in Freiburg schon eine schwere Straftat in Griechenland begangen - kam aber frei.
(Foto: picture alliance / Patrick Seege)
Der Mord an einer Studentin in Freiburg wühlt auch die Familie des ersten Opfers in Griechenland auf. Nun meldet sich der Vater der Griechin zu Wort, die 2013 schwer verletzt wurde. Die Familie ging bislang davon aus, dass der Täter in Haft sei.
Erst wird er in Griechenland straffällig, kommt frei und begeht in Deutschland die nächste Tat - einen Sexualmord. Der Täter von Freiburg hätte nach Meinung der griechischen Familie des ersten Opfers gar nicht erst freikommen sollen. Fassungslos hat sich der Vater der heute 23-jährigen Griechin geäußert, die 2013 auf der Insel Korfu Opfer des mutmaßlichen Sexualstraftäters von Freiburg geworden war.
Der Afghane hatte damals versucht, der Studentin die Tasche zu entreißen, und sie dann eine Steilküste hinuntergeworfen. Sie überlebte schwer verletzt. "Meine Tochter leidet heute noch unter Schmerzen und Alpträumen", sagte Pantelis Chaidos der griechischen Boulevardzeitung "Real News" "Ich kann nicht glauben, dass sie ihn freigelassen haben, damit er tötet. In was für einem Staat leben wir?"
Familie dachte, Täter sei noch in Haft
Die Familie habe angenommen, der Täter befinde sich weiterhin in Haft, sagte der Vater der Zeitung weiter. "Zehn Jahre hatte er bekommen und das war noch wenig für das, was er uns angetan hat." Seine Tochter müsse nach dem Sturz immer noch Operationen über sich ergehen lassen, die nächste in den kommenden Tagen. Wenn er an die trauernden Eltern des deutschen Mordopfers denke, werde er verrückt.
Der Afghane war nach der Tat in Griechenland verurteilt, aber im Oktober 2015 unter Auflagen freigelassen worden. Dem Bericht zufolge meldete er sich noch einmal bei der griechischen Polizei, dann tauchte er unter. Im November desselben Jahres gelangte er nach Deutschland.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa