Tief "Zeynep" Frühlingsgewitter toben über Deutschland
23.05.2014, 06:47 Uhr
Stürmisch unterbricht es den Frühsommer. Im Norden kracht es auf einer vereisten Autobahn. In Hessen werfen die Wassermassen Gullideckel wie Spielzeug auf die Straße. Grund ist ein Tief aus Frankreich.
In Teilen Deutschlands hat ein Tief für heftige Wetterkapriolen gesorgt. Auf einer vereisten Autobahn in Schleswig-Holstein krachten neun Fahrzeuge ineinander, vier Menschen mussten nach einer Karambolage nahe Rendsburg von Ärzten versorgt werden. "Nach einem starken Hagelschauer war die Fahrbahn innerhalb kurzer Zeit vereist und spiegelglatt", sagte ein Polizeisprecher am frühen Morgen.
In Hessen tobte das Gewitter vor allem über Fulda. Die Wucht der Wassermassen war so stark, dass Gullideckel herausgedrückt wurden. Auch die Bahnhofshalle stand unter Wasser. Die Feuerwehr rückte zu 30 Unwettereinsätzen aus. Die Retter pumpten etliche geflutete Keller leer. Nach rund einer Stunde zog die Gewitterfront weiter.
Keine Verletzten
In Nürnberg tobte in den Abendstunden ein Hitzegewitter mit Hagel, Blitz und Donner. Wie die Feuerwehr mitteilte, wurden etliche Häuser abgedeckt. Abgeknickte Bäume blockierten Straßen, herabfallende Äste beschädigten Autos und Gebäude. Umgeknickte Bäume hingen in der Oberleitung der Bahn und lösten Kurzschlüsse aus. Die Feuerwehr rückte zu 160 Einsätzen aus. Es blieb bei Sachschäden.
Zuvor war Tief "Zeynep" über Frankreich gezogen. Nordöstlich von Toulouse wurde eine Camperin getötet, als ein Baum auf ihren Wohnwagen fiel. In Biras westlich von Bordeaux kam eine 63-Jährige beim Einsturz eines Scheunendachs ums Leben. Im Südwesten des Landes waren mehr als 50.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom. In Paris ließ die Stadtverwaltung vorsorglich Parks und Friedhöfe schließen. In Deutschland ziehen die Gewitter nun weiter.
Quelle: ntv.de, apo/dpa